Mit der R-Klasse

verbindet der STANDARD-Tester einige Eindrücke, die ihm die Frage "Wer bin ich?" halbwegs schlüssig beantwortet haben. Kalifornien, GL-Präsentation, Rücktransport vom Nappa Valley zum San Francisco Airport. In der R-Klasse. Zweite Reihe. Clubsessel. Bequemer kann man kaum befördert werden. R- wie Reise-Klasse.

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Dann

meinte ein Freund nach einer Probefahrt: Hätte ich Familie, wäre das mein Auto. Weniger wuchtig im Erscheinungsbild als ein SUV, dazu Allrad und gediegenes Ambiente - und enorm viel Platz. R- wie Raum-Klasse.

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Interessanterweise

schwächelt der Absatz vor allem aus folgendem Grund: Viele Kunden würden sich genau dieses Auto wüschen, aber bitte statt zwei Sitzen in Reihe zwei eine dreisitzige Bank (womit wir wieder näher beim Van-Thema wären, um das sich Mercedes unbedingt drücken will und darum stets von Sports-Tourer spricht).

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Damit

hatte man nicht gerechnet, und es wird auch ein wenig dauern, denn es sind dazu laut Technikern des Hauses strukturelle Eingriffe im Untergrund nötig. R- wie "etwas ratlos"-Klasse.

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Der Sinn

dieses Autos erschließt sich also im Alltagsbetrieb. Weil die R-Klasse auf derselben technischen Plattform steht wie M- und GL-Klasse, waren ähnlich unproblematische, agile Fahreigenschaften zu erwarten, dazu enorme Flexibilität und hoher Nutzwert.

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Klar,

selbst die hier getestete Kurzversion ist mit 4,92 Metern Länge auch hinsichtlich Straßennetz, Parkplätzen und -häusern viel Auto im engen Österreich. R-wie Riesen-Klasse. Das merkt man aber beim Fahren kaum.

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Und auch das Design

verschleiert die wahre Größe geschickt, dieser Mix aus Geländewagen, Kombi und Coupé (Crossover heißt das neuerdings) verfehlt seine Wirkung weder außen - ja, der R-Klasse schaut man nach - noch innen. Bei der Suche nach immer neuen Fahrzeugkonzepten warnte jüngst BMW-Vorstand Burkhard Göschel, man müsse beim Thema Crossover schon genau aufpassen, sonst verpasse man die authentische Lösung. R- wie "richtiger Riecher"-Klasse?

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Ob der Erfinder

des Automobils mit der R-Klasse einen solchen bewiesen hat, wird der Markt weisen. Für sich betrachtet, lässt sich in Abwandlung des alten AEG-Slogans "Aus Erfahrung gut" resümieren: Aus R-Fahrung gut. R- wie "Respekt, Mercedes"-Klasse.

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Noch ein Wort

zu Motor und Getriebe: Den Superdiesel 320 CDI kennt man schon in vielen Modellbaureihen, auch in Kombination mit der grandiosen 7-Gang-Automatik.

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Diesbezügliches

Fazit auch für die R-Klasse: Hinsichtlich Spritzig- und Wirtschaftlichkeit derzeit gewiss die Idealmotorisierung. Summa summarum: R- wie R-Klasse. (Andreas Stockinger, AUTOMOBIL)

>>> Zweite Meinung

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Tatsache ist,

dass sich die R-Klasse erstaunlich leichtfüßig und überraschend wendig fährt. Das Komfortniveau ist auch mit dem Dieselmotor erstaunlich hoch. Auch bei den Fahrleistungen fühlt man sich mit dem 320 CDI gut bedient. Insofern ist dieser Diesel also noch die vernünftigste Möglichkeit, weit über zwei Tonnen Eigengewicht und bis zu sechs Insassen durch die Gegend zu wuchten. (rs)

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Mercedes

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