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Nikolaj Walujew schickte Owen Beck schon in der dritten Runde auf die Bretter.

Foto: Getty/ Hartmann/Bongarts
Hannover - Russlands Box-Riese Nikolaj Walujew lässt die Branche von einem Riesen-Geschäft in den USA und von einem Riesen-Kampf gegen Wladimir Klitschko träumen. Der 2,13 Meter lange Schwergewichts-Weltmeister der WBA machte bei seiner ersten Titelverteidigung am Pfingstsamstag in Hannover kurzen Prozess. Mit einem Aufwärtshaken schickte der 145,5 kg schwere Hüne seinen 35 kg leichteren Herausforderer Owen Beck (Jamaika) bereits in der dritten Runde auf die Bretter und versetzte 8.000 Zuschauer in der TUI-Arena sowie die Veranstalter aus dem In- und Ausland in Hochstimmung.

"Nikolaj ist im Kommen. Er wird der nächste Weltmeister aller Klassen", jubelte US-Promoter Don King. Walujews deutscher Manager Wilfried Sauerland hat bereits einen Vereinigungskampf gegen IBF-Champion Klitschko ins Auge gefasst. "Das ist unser Traum. Dieser Kampf wird aber frühestens nächstes Jahr möglich sein", sagte der deutsche Promoter. Bereits Ende September soll Walujew seinen WM-Gürtel in New York verteidigen. Die Verhandlungen mit Don King, der an den Kämpfen des Russen beteiligt ist, sind laut Sauerland schon sehr weit fortgeschritten.

Mit seiner beeindruckenden Körperstatur bringt Walujew die besten Voraussetzungen für einen Star in der Schwergewichts-Szene mit. Nur mit dem boxerischen Können haperte es bis zu seinem 45. Profi-Kampf seit 1993 zum Teil erheblich. "Ich lerne aus jedem Fight, habe mein Training umgestellt und arbeite viel mehr mit der rechten Hand. In Zukunft werde ich noch besser boxen. Es wird einige Überraschungen geben", kommentierte der 32 Jahre alte WBA-Champion aus St. Petersburg seine deutliche Leistungssteigerung.

Die fast sechsmonatige Pause seit dem umstrittenen Titelgewinn gegen John Ruiz (USA) im Dezember 2005 in Berlin hat der unbesiegte Walujew gut genutzt. "Er hat einen richtigen Aufwärtshaken zum Körper gebracht und seine Aufgabe erfüllt. Wir wissen aber, was noch zu verbessern ist", sagte Ulli Wegener. Der Cheftrainer lehnte sich gleichwohl mit seiner Prognose für das Duell gegen Klitschko weit aus dem Fenster: "Die physische Robustheit von Nikolaj ist so groß, dass Wladimir ihn nicht über zwölf Runden halten kann."

"Nikolaj wird Klitschko ausknocken", tönte auch Don King. Der Exzentriker war bei seinen Lobeshymnen auf den alten und neuen Weltmeister kaum zu stoppen. "Russlands Präsident Putin kann stolz auf Walujew sein. Er ist ein großer Kämpfer und ein echter Russe", sagte der bekannteste Box-Promoter der Welt. (APA/dpa)