Palästinensische Beamte demonstrieren erneut für Gehaltszahlung
Auch bewaffnete Fatah-Sicherheitskräfte protestieren - Zahlung eines Teils der Gehälter soll aus technischen Gründen verschoben werden
Redaktion
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Nablus/Ramallah - Tausende palästinensische Beamte haben
am Samstag erneut für die Zahlung ihrer seit drei Monaten
ausstehenden Gehälter demonstriert. In Nablus im Westjordanland
protestierten rund 2000 Beamte, unter ihnen bewaffnete Polizisten.
Einige von ihnen verbrannten nach Angaben von Augenzeugen Bilder des
verstorbenen palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat und von
dessen Nachfolger Mahmud Abbas.
Einige demonstrierende Polizisten schossen in die Luft, als sie an
einem Gebäude der regierenden Hamas vorbeimarschierten. Durch die
Straßen von Jenin marschierten rund 2500 bewaffnete Angehörige der
neu gegründeten Sicherheitskräfte der Fatah von Abbas.
Auszahlung soll verschoben werden
In Gaza sagte ein Regierungssprecher, die ursprünglich für das
Wochenende angekündigte Zahlung eines Teils der Gehälter müsse aus
technischen Gründen um einige Tage verschoben werden. Erst am Freitag
hatte der palästinensische Hamas-Regierungschef Ismail Haniyeh die
ersten Auszahlungen für Samstag oder Sonntag in Aussicht gestellt.
Die 160.000 palästinensischen Beamten warten seit März auf ihre
Gehälter. Die Autonomiebehörde ist praktisch bankrott, seit die USA
und die EU nach dem Regierungsantritt der radikalislamischen Hamas
ihre Hilfszahlungen einfroren, da die Hamas das Existenzrecht Israels
nicht anerkennt. (APA)
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