Rund 110.000 Beschäftigte der Deutschen Telekom sollen demnächst mehr Geld erhalten. Im Tarifstreit schlug der Schlichter Heiner Geißler (CDU) am Freitag in Frankfurt am Main eine Gehaltserhöhung um drei Prozent ab November vor. Nach Angaben beider Seiten erhalten die Mitarbeiter bis dahin zudem eine Einmalzahlung von 350 Euro. Der neue Tarifvertrag soll bis Ende Juli kommenden Jahres gültig sein. Über die Annahme des Vorschlags müssen nun beide Seiten entscheiden. Die Unterhändler der Gewerkschaft schlugen der am Dienstag tagenden Verdi-Tarifkommission allerdings bereits Zustimmung vor.

Verhandlungen

Die Verhandlungen um einen neuen Tarifvertrag für die Beschäftigten der Festnetzsparte T-Com und der Konzernzentrale waren Mitte Mai geplatzt, nachdem Verdi das erste von dem Bonner Konzern vorgelegte Angebot umgehend zurückgewiesen hatte. Die Telekom hatte bei der fünften Verhandlungsrunde eine Kombination aus einer Einmalzahlung und einem Mitarbeiter-Aktienprogramm angeboten. Die Arbeitnehmer sollten danach einmalig 730 Euro bekommen. Allen Mitarbeitern wollte das Konzernmanagement zudem in diesem und dem kommenden Jahr Aktien im Wert von insgesamt 270 Euro zukommen lassen. Ein neues Angebot wollte die Telekom nicht machen. Die Forderung der Gewerkschaft nach sechs Prozent mehr Lohn hat der Konzern mit dem Hinweis auf sinkende Umsätze der Festnetz-Sparte T-Com stets als realitätsfern zurückgewiesen.(Apa)