"Wir haben noch nichts rechtlich Relevantes in der Hand", sagte dagegen der Weimarer Generalintendant Stephan Märki. "Wir proben mit Hochdruck, Leidenschaft und Freude weiter." Die Inszenierung ist eine Koproduktion mit der Ilse Holzapfel Stiftung. Auf die Vorwürfe Hochhuths entgegnete Märki: "Wir betreiben nicht Historie, sondern setzen uns auf künstlerische und zeitgenössische Weise mit der Zeit auseinander." Dazu schlüpften fünf Schauspielerinnen und Schauspieler immer wieder in andere Rollen. "Wir sind der Meinung, dass man den Hochhuth-Text, so wie er steht, nicht spielen kann."
"Immer Probleme"
Hochhuth sei nach langem Drängen in Weimar gewesen und habe Gespräche mit dem Regieteam und Schauspielern geführt. Der Besuch der Probe sei ihm jedoch verwehrt worden. Der Autor könne jedoch gern zur Generalprobe kommen, sagte Märki. Wer Hochhuth kenne, wisse, dass es immer Probleme bei Inszenierungen seiner Stücke gebe. "Es müsste jedoch in seinem Interesse sein, dass eine Aufführung öffentlich diskutiert wird und nicht nur seine Streitlust."
Bereits 1993 hatte Hochhuth die Uraufführung seines Stückes "Wessis in Weimar" durch Einar Schleef am Berliner Ensemble stoppen wollen, dann aber doch keine juristischen Einwände erhoben. Damals störte er sich am freizügigen Umgang mit seinem Text. Hochhuth inszenierte das Stück dann 1994 selbst in Meiningen.
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