Hypo-OÖ-Vorstand Andreas Mitterlehner sprach sich dafür aus, die Landesmehrheit an seinem Institut beizubehalten.

Foto: Hypo OÖ
Linz - Die Hypo Oberösterreich (OÖ) will heuer mit ihrer Bilanzsumme erstmals die sechs Mrd. Euro-Grenze überschreiten. Dazu will sich die Bank weiterhin auf bestimmte Zielgruppen fokussieren, was bisher einer der Schlüssel des Erfolges gewesen sei, schilderte Generaldirektor Andreas Mitterlehner in einer Pressekonferenz am Freitag in Linz. An mehr Filialen sei in den kommenden ein, zwei Jahren nicht gedacht.

Emissionsgeschäft stark

In den ersten vier Monaten 2006 sei die Geschäftstätigkeit um 5,3 Prozent gestiegen. Bis Jahresende rechnet Mitterlehner mit einer Ausweitung der Bilanzsumme auf 6,25 Mrd. Euro. Die Ausleihungen hätten seit Jahresbeginn um drei Prozent zugelegt. Das Emissionsgeschäft habe ein Plus von 10,7 Prozent verzeichnet. Besonders stark nachgefragt seien die Pfandbriefe und Wohnbauanleihen. An vor allem institutionelle Anleger seien bis Ende April Pfandbriefe im Ausmaß von 90 Mio. Euro verkauft und bei Privatkunden Wohnbauanleihen im Volumen von 20 Mio. Euro platziert worden.

Die Hypo Oberösterreich will weiterhin die Zusammenarbeit mit bestimmten Zielgruppen pflegen. Ihre Marktführer-Stellung als "die" Ärztebank und Bank für Freiberufler habe sie zuletzt weiter ausbauen können, schilderte Mitterlehner. Das Geschäftsvolumen habe dabei 2005 um vier Prozent auf 354 Mio. Euro gesteigert werden können.

Ebenso traditionell gute Geschäftsbeziehungen unterhalte die Bank auch zu kirchlichen und sozialen Organisationen. Als einzige Bank verfüge sie für diese seit 1999 über ein spezielles Beratungsteam, das unter anderem die Zwischenfinanzierung von öffentlichen Subventionen und Förderungen anbietet. Das Geschäft mit diesen Kunden habe um 13 Prozent auf 290 Mio. erhöht werden können. Derzeit würden insgesamt rund 400 in Oberösterreich betreut. Die Hypo will weitere Kreise ziehen, konkret genannt wurden "gute Kontakte" zur Erzdiözese Wien.

Image als Wohnbaubank wird gepflegt

Zudem habe die Hypo ihre traditionelle Stellung als Wohnbaubank weiter gefestigt. Als Marktführer habe man einen Anteil von 40 Prozent. Verbindungen gebe es zu allen gemeinnützigen Wohnungsgesellschaften und zu vielen gewerblichen Bauträgern. Das Volumen sei im Vorjahr um drei Prozent auf 860 Mio. Euro gesteigert worden.

Ansonsten bestätigte Mitterlehner die bereits zu Jahresbeginn veröffentlichten damals vorläufigen Bilanzzahlen für 2005: Die Bilanzsumme stieg um sechs Prozent auf 5,9 Mrd. Euro, EGT um 14,5 Prozent auf 24,2 Mio. Euro, das Betriebsergebnis um 0,1 Prozent auf 28,5 Mio. Euro, der Jahresüberschuss um 33 Prozent auf 20,1 Mio. Euro, die Ausleihungen um 3,1 Prozent auf 3,75 Mrd. Euro, die Emissionen um acht Prozent auf 3,84 Mrd. Euro. Die Zahl der Mitarbeiter stieg von 431 auf 437.

"Effizient, sicher, rentabel"

Die Hypo Oberösterreich sei "effizient, sicher und rentabel", versicherte Mitterlehner. Der Eigenmittelkoeffizient habe zum Jahresultimo 15 Prozent betragen und sei damit deutlich über dem gesetzlichen Erfordernis von acht Prozent gelegen. Das Kreditrisiko sei unterdurchschnittlich, lediglich 0,94 Prozent seien einzelwertberichtigt. Der Wegfall der Landeshaftung ab dem kommenden Jahr bringe zwar eine Verschlechterung des Ratings von "AAA" auf "A" und eine Verteuerung bei den Ausleihungen für die Bank. Das werde aber durch den Wegfall der 1,9 Mio. Euro Haftungsprovision an das Land wieder ziemlich ausgeglichen.

Der Generaldirektor bemerkte zu der Forderung von Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl nach einer Vollprivatisierung, die derzeitige Mehrheit des Landes sowie der strategische Partner Raiffeisenlandesbank sollten weiter beibehalten werden. Eine Änderung würde für beide "keine wirklichen Vorteile" bringen. (APA)