Wien - Eines der beiden Opfer der Schießerei im Cafe "Cappuccino" in Wien-Hernals in der Nacht auf Dienstag ist nach Angaben der Polizei neuerlich ins Koma gefallen. Damit zerschlug sich zunächst die Hoffnung der Ermittler, durch die Einvernahme des 33- Jährigen weitere Hinweise auf die Hintergründe der Tat zu erhalten.

Laut Oberst Gerhard Haimeder von der Kriminaldirektion 1 gab es am Donnerstag keine neuen Erkenntnisse zu der Schießerei in dem von gebürtigen Jugoslawen frequentierten Lokal, der möglicherweise ein Streit um Geldforderungen zu Grunde liegt. Die unmittelbaren Täter haben Österreich möglicherweise bereits wieder verlassen. Der zweite Verletzte, der unter anderem einen Kopfschuss erlitt, "hängt an den Maschinen", sagte ein Kriminalist. Die Ermittler bemühen sich nun, durch die Befragung von Zeugen weitere Erkenntnisse zu gewinnen.

Die Kriminalisten gehen derzeit dem Verdacht nach, dass jene vier oder fünf Männer, aus deren Reihen das Feuer eröffnet worden sein dürfte, erst wenige Tage zuvor nach Wien "geholt" worden waren, um in einem Streit um Geldforderungen "mitzumischen". Noch ist unklar, wer wie oft auf wen geschossen hat. Ein Ermittler beschrieb das Milieu als "Halbwelt, wo keiner einer geregelten Arbeit nachgeht, aber die meisten Leute Lokale besitzen oder an Lokalen beteiligt sind".

Fest steht, dass eine Gruppe von vier bis fünf Männern aus Ex- Jugoslawien in der Nacht auf Dienstag das Cafe Cappuccino in der Ottakringer Straße betrat. Zu diesem Zeitpunkt waren zehn bis 15 Personen im Lokal, darunter zwei seit Jahren in Wien ansässige Männer jugoslawischer Herkunft. Nach ihnen könnten die anderen gesucht haben. Es folgte eine wilde Schießerei aus mehreren Handfeuerwaffen. Einer der beiden Männer, gegen die sich die ganze Aktion gerichtet haben könnte, befindet sich in Haft. Er beteuert, dass er keine Waffe gehabt habe. (APA)