Milosevic war am 11. März und damit wenige Wochen vor einem erwarteten Urteil des Gerichts leblos in seiner Zelle aufgefunden worden. Er litt unter Herzproblemen und Bluthochdruck. Nach Angaben der Vereinten Nationen vom Mittwoch soll Milosevic nicht ermordet oder vergiftet worden sein. Laut den neuesten Untersuchungsergebnissen habe er sich allerdings mit eingeschmuggelten und nicht verschriebenen Arzneien selbst behandelt, was seinen Gesundheitszustand eher verschlechtert habe.
Europa
Gericht gibt Papiere über Gesundheit von Milosevic frei
Rechtsanwälte und Sohn des früheren jugoslawischen Präsidenten hatten dies gefordert
Amsterdam - Das UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den
Haag hat Dokumente über die Gesundheit des kürzlich verstorbenen
jugoslawischen Ex-Präsidenten Slobodan Milosevic veröffentlicht. Es
gebe keinen Grund, die Berichte über den ehemaligen Häftling der
Öffentlichkeit vorzuenthalten, hieß es in einem Gerichtsbeschluss am
Donnerstag. Die Rechtsanwälte und der Sohn des früheren Präsidenten
hatten eine Freigabe der bisher vertraulichen Papiere gefordert.
Milosevic war vor dem UNO-Kriegsverbrechertribunal seit 2002 wegen
Völkermordes, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und
Kriegsverbrechen in Bosnien, Kroatien und im Kosovo während der 90er
Jahre angeklagt. (APA/Reuters)