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Foto: Reuters/Toru Hanai
Brüssel/Bonn - Mit einem Paukenschlag haben die europäischen Handybetreiber am Donnerstag auf die Drohung der EU-Kommission zur gesetzlichen Senkung der Mobilfunkgebühren im Ausland reagiert. Die führenden Handybetreiber aus Deutschland, Frankreich, Italien und Skandinavien einigten sich freiwillig auf eine Regelung, die die Auslandshandytarife für den Kunden innerhalb Europas um bis zu 50 Prozent senken sollen.

Mit den Tochterunternehmen sind die beteiligten Unternehmen annähernd im gesamten EU-Raum aktiv und betreuen in Summe knapp 200 Millionen europäische Mobilfunkkunden. Nach dem Abkommen einigten sich die Betreiber bei den Gebühren, die sie untereinander für ein Auslandsgespräch verrechnen, auf eine Obergrenze von 0,45 Euro je Minute ab Oktober 2006 und 0,36 Eurocent je Minute ab Oktober 2007. Das entspricht laut den Unternehmen in etwa einer Halbierung der derzeit geltenden durchschnittlichen Einkaufspreise.

Profit für Kunden

Zudem verpflichten sich die Netzbetreiber jeweils, "die erzielten Kostenvorteile möglichst vollständig und zügig an die Kunden weiterzugeben". Alle sechs Monate soll eine unabhängige Stelle außerdem einen Index veröffentlichen, aus dem die Entwicklung der in der EU geltenden Endkundenpreise abzulesen sind.

Mit dabei sind vorerst die Deutsche Telekom-Tochter T-Mobile, die France Telekom-Tochter Orange, die Telecom Italia Mobile, der alternative italienische Mobilfunkbetreiber Wind, die norwegische Telenor, und die schwedisch-finnische TeliaSonera. Die Netzbetreiber wollen die Vereinbarungen über die geplanten Obergrenzen für Einkaufspreise aber auch noch anderen Netzbetreibern innerhalb und außerhalb Europas auf der Basis von Gegenseitigkeit anbieten. Die EU- Kommission hat von den Mobilfunkunternehmen schon vor mehr als einem Jahr eine Senkung der Handy-Auslandstarife gefordert. (APA)