Banken
Feinschliff am Vergleich - Betrag: "signifikant"
"Wir sind sehr nahe am Abschluss", so der Anwalt der Refco-Aktionäre, John Coffey - Betrag wird nicht genannt
Wien - "Wir sind sehr nahe am Abschluss", so der Anwalt der
Refco-Aktionäre, John Coffey, laut einem Bericht des
Wallstreet-Branchendienstes "thestreet.com" zum möglicherweise nun
kurz bevorstehenden Vergleich der Gewerkschaftsbank BAWAG P.S.K. mit
Refco-Geschädigten US-Gläubigern. Wie hoch der Betrag sein werde, den
die Refco-Aktionäre von der BAWAG bekommen werden, wollte Coffey
nicht sagen, es sollte aber "eine signifikante Geldsumme" sein.
Laut Coffey würde dem Vergleich noch der letzte Feinschliff
verpasst werden. "Thestreet.com" nennt eine Vergleichssumme von 700
Mio. Dollar (544 Mio. Euro).
Dazu kommen wie berichtet der Verzicht auf die Klage zur
Eintreibung des herbstlichen BAWAG-Kredits an Refco/Bennett, die
Anwaltskosten sowie eine Variable aus dem Verkaufserlös der Bank
selbst.
Stillschweigeabkommen
"Wir sagen nichts zur Summe, wir halten uns an das
Stillschweigeabkommen", so BAWAG-Sprecher Thomas Heimhofer zur APA.
Dass es Forderungen von Seiten der Refco-Aktionäre gebe und diese von
Coffey vertreten werden, sei bekannt.
Coffey's Anwaltsfirma Bernstein Litowitz Berger & Grossmann hat
auch jene Banken, die den Börsegang von Refco federführend begleitet
haben, verklagt, darunter die Bank of America, Credit Suisse und
Goldman Sachs. Diese Firmen sind in den BAWAG-Vergleich nicht
involviert.
In den vergangenen drei Wochen hätten die BAWAG-Anwälte in New
York in mehreren Verhandlungsrunden mit den Rechtsanwälten der
Refco-Aktionäre, Gläubiger und der privaten Private Equity und
Buyout-Firma Thomas H. Lee Partners darüber beraten, wie das Geld aus
dem Vergleich verteilt werden soll. Thomas H. Lee, die Refco 2004
aufgekauft und danach an die Börse gebracht hatte, habe dadurch 245
Mio. Dollar (190 Mio. Euro) verloren. (APA)