New York - Der als Hardliner geltende UNO-Botschafter der USA, John Bolton, hat Mittwoch Abend seinen iranischen Amtskollegen Javad Zarif getroffen, um ihm das neue Angebot der USA für Direktgespräche mit Teheran zu erläutern. Das teilte ein US-Sprecher mit. Bolton habe Zarif zudem den Standpunkt der USA bei den Beratungen im UNO-Sicherheitsrat hinter verschlossenen Türen dargelegt.

Laut dem Internetdienst "Guysen.Israel.News" war es der erste direkte Kontakt zwischen den beiden Diplomaten.

Die USA hatten am Mittwoch im Atomkonflikt direkte Gespräche mit der Islamischen Republik angeboten. Ihre Regierung sei dazu bereit, wenn der Iran seine umstrittene Urananreicherung aussetze, sagte US-Außenministerin Condoleezza Rice.

Die USA und der Iran unterhalten seit 27 Jahren keine diplomatischen Beziehungen mehr. Bisher haben Deutschland, Frankreich und Großbritannien in dem Konflikt vermittelt, allerdings ohne Erfolg.

Die UNO-Botschafter Russlands und Chinas, Wang Guangya und Witaly Tschurkin, begrüßten das US-Gesprächsangebot an Teheran. Für Tschurkin handelt es sich um ein Zeichen dafür, dass die USA eine Verhandlungslösung im Atomkonflikt anstrebten.

Wang meinte allerdings, Washington solle keine Vorbedingungen stellen. Dem Iran müsse erlaubt werden, weiterhin Urananreicherung für Forschungszwecke zubetreiben, wie dies auch im Atomsperrvertrag (NPT) vorgesehen sei.

Ein Urananreicherung auf iranischem Boden wird aber von den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland abgelehnt. (APA/Reuters)