Kassel - Auf der kommenden documenta im Sommer 2007 in Kassel soll moderne Kunst für jedermann begreifbar ausgestellt werden. "Kein Besucher der documenta muss Kunst studiert haben, um die Ausstellung wahrnehmen zu können", sagte documenta-Sprecherin Catrin Seefranz am Mittwoch in Kassel. Bildung und Vermittlung sollten auf der kommenden Weltkunstschau eine große Rolle spielen. Man wolle zu den Anfängen der documenta zurückgehen und die Ausstellung auch als Bildungsinstitution begreifen. Auf der ersten documenta 1955 war es darum gegangen, dem Publikum die von den Nazis geächtete moderne Kunst näher zu bringen.

Statt kiloschwerer Kataloge wie bei vorangegangenen Ausstellungen sollen sich die Exponate auf der documenta 12 dem Betrachter selber erklären. "Gute Kunst liefert den Schlüssel für den Betrachter mit und bedarf keiner Entschlüsselung im Text." Viel Überlegung werde daher in die Komposition der Ausstellung investiert. "Korrespondenzen zwischen Kunstwerken sollen den Besucher in die Lage versetzen, Dinge zum Klingeln zu bringen." In Planung seien "Räume zur Konzentration", in denen die Besucher das Gesehene verarbeiten sollten.

Die documenta wurde 1955 erstmals in Kassel organisiert und gilt inzwischen als bedeutendste Ausstellung moderner Kunst weltweit. Die documenta 12 ist vom 16. Juni bis 23. September 2007 geplant. Ihr künstlerischer Leiter ist der deutsche Kunstkritiker und Theoretiker Roger M. Buergel. Zu den Hauptthemen der Ausstellung hat er die Frage der Moderne, der Bildung und der reinen Existenz bestimmt. (APA/dpa)