Unternehmen
Alpine: Aluta will Frieden mit Pappas
Bauunternehmen bereitet sich derzeit auf Börsegang vor - Übernahmegespräche mit spanischen Baufirmen sind derzeit nicht aktuell
Wien – Der frühere Chef von Österreichs drittgrößter Baufirma Alpine, Dietmar Aluta, wurde
vom Mehrheitseigentümer der Familie Pappas
nach "Meinungsverschiedenheiten" auch als
Chef der Eigentümerholding abberufen. Aluta
bekämpft das laut seinem Anwalt Gerhard
Wildmoser mit einer Nichtigkeitsklage. Wildmoser sagte zum STANDARD, es gebe bereits Gespräche mit Pappas-Anwalt Peter Raits, mit
dem Ziel wieder Frieden zwischen den Streitparteien zu schließen. Gut möglich, aber nicht
bestätigt wird, dass Aluta künftig in den Aufsichtsrat einzieht. Aluta ist nach wie vor für die
Alpine in Osteuropa aktiv. Er musste sich aus
dem operativen Geschäft zurückziehen, weil er
im Februar 2005 in München wegen Bestechung beim Bau der Allianz Arena zu zwei Jahren Bewährungsstrafe und Zahlung von 1,8
Mio. Euro verurteilt wurde. Der Rückzug aus dem operativen Geschäft
wurde notwendig, weil die Alpine nach seiner
Verurteilung keine öffentlich Aufträge mehr
bekommen hätte dürfen. Wie DER STANDARD bereits exklusiv berichtete, bereitet sich die Alpine derzeit auf einen Börsegang vor, weil die Familie Papps die Baufirma seit Längerem verkaufen will. Die Übernahmegespräche mit spanischen Baufirmen, die zu Jahresbeginn geführt
wurden, sind derzeit nicht aktuell, heißt es.
Aluta – der seit 1964 bei der Alpine ist und an
dieser 20,73 Prozent hält – ist mit der Familie
Papps seit dem Bestechungsskandal überworfen. Papps wirft ihm Imageschaden vor. (cr, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 1.6.2006)