Der deutsche Kabelnetzbetreiber Unity Media will seine Internet-Rechte für die Fußball-Bundesliga nicht an die Telekom abtreten. "Die Internet-Rechte sind ein wichtiges Element, um unser Breitbandangebot zu vermarkten, wir wollen diese Rechte selber nutzen", sagte Unity-Media-Chef Parm Sandhu der Online-Ausgabe der "Financial Times Deutschland" (Dienstag).

Die Tochter von Unity Media, arena, hat die Live-Übertragungsrechte für die Bundesliga für über 200 Millionen Euro erworben. Der Vereinbarung mit der Deutschen Fußball-Liga (DFL) zufolge darf sie ihr Fernsehangebot auch parallel im Internet zeigen. Wiederholungen und Weiterverwertungen sind darin allerdings nicht beinhaltet.

Inhaberin der Internet-Rechte ist die Deutsche Telekom, die dafür gut 50 Millionen Euro gezahlt hat. Bei der Vergabe der Übertragungsrechte für die nächsten drei Spielzeiten ab August war der bisherige Inhaber der exklusiven Rechte, der Bezahlsender Premiere, leer ausgegangen. Um seinen Kunden dennoch die Bundesliga anbieten zu können, haben sich Premiere und Telekom auf eine Kooperation zur Übertragung im Internet geeinigt. Nach den Vorstellungen von Premiere-Chef Georg Kofler soll diese auch auf Kabel und Satellit ausgeweitet werden.

Arena und DFL sind jedoch der Ansicht, dass dies nicht möglich ist, da die Telekom keine Rechte für Kabel und Satellit habe. "Wenn sie die gehabt hätte, hätte sie in der vergangenen Woche auch einen anderen Deal bekannt geben können", sagte Sandhu der "FTD". Zuletzt hatte es Spekulationen gegeben, arena könne auf seine Internet-Rechte verzichten, wenn Premiere und Telekom im Gegenzug darauf verzichteten, ihr Angebot auf Kabel und Satellit auszuweiten.

Die Telekom bekräftigte am Dienstag die Aussage von Vorstand Walter Raizner, die DFL habe die Internet-Rechte zwei Mal vergeben. Premiere-Vorstand Carsten Schmidt zufolge stünden Telekom und die DFL in engem Kontakt, um eine Lösung für das Problem zu finden. Er bekräftigte auf einer Pay-TV-Konferenz in London, dass Premiere im Juni seine neuen Programm- und Preismodelle vorstellen wolle.(APA/Reuters)