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Hühner dürfen ab 1. Juni wieder ins Freie

Foto: APA/ Markus Leodolter
Wien - Seit 1. Juni ist die Stallpflicht endgültig in ganz Österreich aufgehoben. Bereits seit 12. Mai galt diese Maßnahme nur mehr für einige Risikogebiete. "Diese Entscheidung habe ich nach Beratungen mit meinen Experten getroffen", erklärte Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (ÖVP) am Mittwoch. Der bisher letzte positive Nachweis des auch für Menschen gefährlichen H5N1-Virus bei einem Wildvogel erfolgte in Österreich am 26. April.

Im Mai wurden vorwiegend in Risikogebieten 570 Kotproben von Schwänen, Enten und Gänsen gezogen und untersucht. "Bei keiner wurde H5N1 nachgewiesen", berichtete die Ressortchefin. Rauch-Kallat betonte jedoch: "Wir müssen trotzdem wachsam bleiben." In Dänemark sei es sechs Wochen nach dem letzten Auftreten eines H5N1-Falls bei einem Wildvogel zu einem Ausbruch in einem Hausgeflügelbestand gekommen.

Tränkung und Fütterung weiterhin im Stall

Maßnahmen wie die Tränkung und Fütterung ausschließlich im Stall, die Abzäunung von offenen Wasserflächen in der unmittelbaren Nähe zu Ausläufen oder die getrennte Haltung von Hühnern und Gänsen bleiben unbefristet in Kraft, betonte die Ministerin. "Wir versuchen, einen vernünftigen Mittelweg zwischen Vorsicht und Tierschutz zu gehen", sagte Rauch-Kallat.

"Gesetzesbrüche"

Dass einige Geflügelhalter die Stallpflicht ignoriert haben, bezeichnete die Ministerin als "nicht fair gegenüber den anderen". Es handle sich um "Gesetzesbrüche", entsprechende Anzeigen seien erstattet worden. "Die Maßnahme wurde schließlich nicht aus Jux und Tollerei erlassen. Außerdem haben wir sichergestellt, dass die Vermarktung der Freilandhaltung trotz Stallpflicht gewährleistet blieb."

Die Experten hätten in den vergangenen Monaten "viel dazugelernt". Rauch-Kallat: "Man hat ja relativ wenig über H5N1 gewusst." Da das Virus wärmeempfindlich ist, sei im Sommer eher kein Ausbruch zu erwarten. "Wir müssen aber ab Herbst mit neuen Fällen bei Wildvögeln in Europa rechnen und in entsprechender Alarmbereitschaft bleiben", meinte die Ministerin. Die Sicherheitsmaßnahmen sollen mit dem gesammelten Wissen weiterentwickelt werden. (APA)