Rom - Die geplante Fusion zwischen dem italienischen Autobahnbetreiber Autostrade und der spanischen Abertis verstößt der Regierung in Rom zufolge gegen Lizenzbedingungen. Die Erklärung des italienischen Verkehrsministeriums vom Montag könnte ein erhebliches Hindernis für den 14 Milliarden Euro schweren Zusammenschluss der Unternehmen zur weltgrößten Firma der Branche werden.

Regel-Verletzung

"Entweder ändern sie Bedingungen für das Geschäft oder sie müssen die Konsequenzen akzeptieren", sagte der zuständige Minister Antonio Di Pietro. Er nimmt Anstoß an der geplanten Beteiligung des spanischen Bauunternehmens ACS an dem fusionierten Konzern. Dies verletze die Regel, nach der kein Bauunternehmen in einer Straßenbetreiber-Gruppe vertreten sein dürfe, erklärte Di Pietro.

Der Minister fügte hinzu, er habe die Straßenaufsichtsbehörde Anas beauftragt zu klären, ob der geplante Konzern eine neue Lizenz von Anas bräuchte. Autostrade hat eine Lizenz zum Betrieb von mehr als 3.000 Autobahnkilometern in Italien. Die Straßen gehören jedoch Anas. Deren Chef Vincenzo Pozzi hatte Anfang Mai erklärt, Autostrade könnte im Zuge des Verfahrens die Lizenz verlieren. Auch Ministerpräsident Romano Prodi hatte Bedenken geäußert.

Der Konzern soll eine Marktkapitalisierung von 25 MilliardenEuro haben. Abertis soll Autostrade per Aktientausch im Wert von mehr als 14 Milliarden Euro übernehmen. (APA/Reuters)