Wien - 40.000 Autos rollen im Schnitt täglich über den Ende April eröffneten Südabschnitt der neuen Wiener Außenring Schnellstraße S1. Nach Kritik an teilweise unklarer Beschilderung machte der ÖAMTC am Montag auf ein anderes Problem aufmerksam: Beim Knoten Schwechat, wo die S1 in die Ostautobahn (A4) mündet, sei eine "eklatante Unfallhäufigkeit" festzustellen. Allein von Samstag bis Sonntagnachmittag hätten sich 15 Verkehrsunfälle - durchwegs mit Sachschäden - im selben Abschnitt ereignet. Grund dafür seien Autofahrer, die sich auf der Verbindungsrampe zur A4 Richtung Ungarn nicht einbremsen und das 60 km/h-Limit überschreiten.

Ansonsten stellte der Autofahrerclub der Umfahrungsstraße ein gutes Zeugnis aus: Die S1 bedeute eine "wesentliche" Entlastung für die Südost-Tangente (A23) - laut Asfinag um rund 15 Prozent, was "für den Einzelnen jedoch fast nicht merkbar sei".

Realistisch

Das ist auch für Karl Wammerl von der Landesverkehrsabteilung Wien ein realistischer Wert, wenn auch der Beobachtungszeitraum noch zu kurz sei. "Wie viel Entlastung die S1 tatsächlich bringt, wird sich im Sommerreiseverkehr zeigen, wenn es auf der A23 bisher kilometerlange Rückstaus gegeben hat," meint Wammerl. Fest stehe jedoch, dass das Verkehrsaufkommen auf der S1 immer ein paar Stufen unter dem der A23 liegt.

Das 16 Kilometer lange Teilstück ist der erste Abschnitt des Wiener Umfahrungsringes, der bis zum Jahr 2015 fertig gestellt sein soll. (kri, DER STANDARD-Printausgabe, 30.05.2006)