Die rechtsgerichtete spanische Zeitung El Mundo titelte: "Benedikt XVI. befreit das deutsche Volk von seiner Verantwortung für die Nazi-Verbrechen". Er habe den Deutschen "eine Art Absolution von ihrer kollektiven Verantwortung für die Nazi-Verbrechen" erteilt.
Benedikt XVI.: "Ich musste kommen."
Der Papst hatte laut dem vom Vatikan veröffentlichten Wortlaut am Sonntagabend unter anderem gesagt: "Ich musste kommen. Es war und ist eine Pflicht der Wahrheit, dem Recht derer gegenüber, die gelitten haben, eine Pflicht vor Gott, als Nachfolger von Johannes Paul II. und als Kind des deutschen Volkes hier zu stehen - als Sohn des Volkes, über das eine Schar von Verbrechern mit lügnerischen Versprechungen, mit der Verheißung der Größe, des Wiedererstehens der Ehre der Nation und ihrer Bedeutung, mit der Verheißung des Wohlergehens und auch mit Terror und Einschüchterung Macht gewonnen hatte, so dass unser Volk zum Instrument ihrer Wut des Zerstörens und des Herrschens gebraucht und missbraucht werden konnte."
Der polnische Chefrabbiner Michael Schudrich und der israelische Botschafter in Polen, David Peleg, zeigten sich dagegen beeindruckt vom Besuch des Papstes in Auschwitz-Birkenau. Schudrich sprach am Sonntagabend von einem "großen Augenblick im Prozess der Versöhnung zwischen beiden Religionen".