Berlin - Eine GmbH soll in Deutschland künftig einfacher und schneller gegründet werden können und vor allem im Insolvenzfall besser vor Missbrauch geschützt sein. Justizministerin Brigitte Zypries legte am Montag den Referentenentwurf einer umfassenden Reform des GmbH-Rechts vor. Das Gesetz soll ausführlich diskutiert werden und könnte Ende 2007 in Kraft treten.

Zypries sprach von einem "deutlichen Signal" an Unternehmensgründer und Investoren. Die Reform wappne die bewährte und erfolgreiche GmbH auch für den internationalen Wettbewerb, weil Nachteile gegenüber verwandten europäischen Unternehmensformen ausgeglichen würden. In Deutschland gibt es rund eine Million Gesellschaften mit beschränkter Haftung; sie sind die Rechtsform des Mittelstands. Die umfassende Novellierung wird dem Justizministerium zufolge die größte Reform des GmbH-Rechts seit 1980.

Um Unternehmensgründungen zu erleichtern, wird nach dem Entwurf unter anderem das erforderliche Mindeststammkapital von 25.000 auf 10.000 Euro herabgesetzt. Das kommt vor allem dem Dienstleistungsgewerbe entgegen, das inzwischen die Mehrzahl der Neugründungen ausmacht und oftmals weniger Startkapital benötigt als Produktionsunternehmen. (APA/AP)