Bei der AUA betont man, Frischgeld zur Aufrechterhaltung des laufenden Geschäfts wäre nicht notwendig.

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Wien - Die börsenotierte Austrian Airlines-Gruppe weist Medienberichte über eine "angespannte Liquiditätslage" zurück. Die AUA verfüge über eine "gute Liquiditätsbasis", Spekulationen, wonach die von der Hauptversammlung am 22. Mai genehmigte Kapitalerhöhung über rund 125 Millionen Euro der Aufrechterhaltung des Flugbetriebs dienen sollen, "entbehren jeder Grundlage", unterstrich AUA-Sprecher Johannes Davoras am Montag.

Qualitätsoffensive

"Für die Abwicklung des laufenden Geschäfts und für die im Budget 2006 vorgesehenen Investitionen" sei "frisches Geld aus einer Kapitalerhöhung nicht erforderlich", betont die AUA. Die Gruppe plant für 2006 insgesamt Investitionen über 250 Millionen Euro. Rund 40 Millionen Euro fließen in eine Qualitätsoffensive in der Langstrecken-Business-Class, die mit Liegesesseln und Internet-Zugang ausgestattet wird.

Über den Zeitpunkt der genehmigten Kapitalerhöhung werde erst entschieden, auch zum Verwendungszweck wurden bisher offiziell keine Angaben gemacht. Früher war die Kapitalerhöhung mit einer Entscheidung über neue Langstreckenflugzeuge in Verbindung gebracht worden. Zudem könnte eine Geldspritze die Gruppe aus AUA, Lauda Air, Tyrolean/Austrian arrows und Slovak Airlines vor einer feindlichen Übernahme schützen, hatte es in Beobachterkreisen geheißen.

Gerüchte über eine angespannte Liquiditätslage der AUA seien "offensichtlich Teil der Spekulationen, die im Nachgang zur Hauptversammlung gegen die Austrian Airlines-Aktie vorgenommen wurden", vermutet die AUA.

Neuausrichtung

Im Rahmen einer zweitägigen Klausurtagung zwischen der AUA-Spitze und Mitarbeitervertretern sei eine "Neuausrichtung" durch "eine Fülle von Maßnahmen zur Unterstützung der Wachstumsstrategie und zur Verbesserung der Kostenposition sowie interner Abläufe" eingeleitet worden. Der AUA-Vorstand mit dem neuen Chef Alfred Ötsch an der Spitze (seit 1. Mai) ortete bei den Mitarbeitern eine "neue Aufbruchstimmung, Dynamik und Optimismus". Details der Maßnahmen sollen erst nach ihrer erfolgreichen Umsetzung veröffentlicht werden. In der Vorwoche wurden schon Pläne einer neuen Gehaltsstruktur bekannt, wobei ein Teil der Gehälter künftig an den Unternehmenserfolg gekoppelt werden soll.

Zu neu aufgeflammten Gerüchten über einen möglichen Einstieg der deutschen Lufthansa verwies die AUA auf die Eigentümer. Größter Eigentümer ist die staatliche ÖIAG mit 39,7 Prozent. Ötsch hat sich wiederholt für eine unabhängige AUA in österreichischer Hand ausgesprochen. Für eine erfolgreiche Zukunft der Airline sei "eine stabile österreichische Mehrheit" Voraussetzung, hieß es. (APA)