Berlin - Der bulgarische Regierungschef Sergej Stanischew hat vor einer Verschiebung des EU-Beitritts seines Landes von 2007 auf 2008 gewarnt. "Das wäre für keinen von Nutzen, weder für Bulgarien noch für die EU", sagte er der "Bild"-Zeitung. In dem am Montag veröffentlichten Interview unterstrich Stanischew: "Eine Verzögerung des Beitritts würde unser Land nicht fördern, sondern zurückwerfen." Er gehe davon aus, dass auch die EU-Kommission einen Beitritt mit 1. Jänner 2007 unterstützen werde.

Die Kommission hat sich noch nicht endgültig festgelegt, ob die Erweiterung der EU um Bulgarien und Rumänien 2007 oder 2008 erfolgt. Auch ein EU-Gipfel muss den Termin noch beschließen.

Stanischew betonte in dem "Bild"-Interview, der Beitritt werde ein Gewinn für sein Land, aber auch die EU sein. Die Aufnahme Bulgariens und Rumäniens bringe "der EU Wachstum, neue Märkte, die Chance für Investitionen, die Arbeit und Wohlstand in den alten EU-Ländern sichern und die Europa auch politisch sicherer machen".

"Wir haben keine Wunder vollbracht, aber gute Arbeit geleistet"

Der bulgarische Ministerpräsident wies auf Erfolge im Kampf seines Landes gegen das organisierte Verbrechen und gegen die Korruption hin. Er sagte: "Wir haben keine Wunder vollbracht, aber gute Arbeit geleistet." Das erkenne auch die EU an.

Stanischew hob die engen Beziehungen zu Deutschland hervor. Es sei auch einer der wichtigsten Handelspartner Bulgariens. "Deutschland war für uns stets ein wichtiger strategischer Partner." Er wisse, dass die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel Bulgarien schätze und möge. (APA/dpa)