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Foto: dpa/ Ulrich Perrey

Nicht nur jede gute Mutter sollte grundsätzlich ein Notfallset für die unzähligen kleinen Unfälle des Alltags parat haben, denn Verletzungen passieren schnell und immer unerwartet.

Qualitätskriterien

"Ein gutes Pflaster muss heute eine ganze Reihe von Kriterien erfüllen, um den Anforderungen der Konsumenten zu genügen. Es muss gut schützen, darf dabei aber materialtechnisch nicht unangenehm sein, es soll gut kleben und gleichzeitig aber auch Feuchtigkeit durchlassen, um den Wundheilungsprozess nicht zu stören", fasst Peter Hilfenhaus, Chemiker und Produktentwickler bei Beiersdorf, Hersteller des Pflaster-Marktführers Hansaplast, seine durchaus schwierige Aufgabe zusammen.

Heute Kunststoffe

Begann die Pflasterherstellung in den Zwanzigerjahren auf Basis von Kautschuk, wird heute nur noch mit hochfunktionellen Kunststoffen wie Polyurethanen oder Acrylatmassen gearbeitet. Woran man ein gutes Pflaster erkennt? Die Haut unter dem Pflaster sollte möglichst nicht aufweichen. Mazeration, so die wissenschaftliche Bezeichnung im Fachbegriff, müsse, erklärt Hilfenhaus, unter allen Umständen vermieden werden. Teilweise wird dies durch die kleinlöchrige Struktur erreicht, bei Kunststoffen ist ihre Wasserdampfdurchlässigkeit entscheidend.

Sprüh-und Flüssigprodukte

Als Rolls-Royce unter den Pflastern gilt bei Hansaplast "Liquid", ein transparentes Flüssigpflaster auf Basis von Cyanoacrylat, das kleinere Blutungen stoppt, Schmerz lindert, wasserdicht und doch atmungsaktiv ist und sich nach Wundheilung von selbst auflöst. Zudem hat Hansaplast auch infektionsvorbeugende Silber-Wundauflagen im Programm, auch für Allergiker gibt es Spezialprodukte. Zudem sind auch Sprühpflaster, die bis vor einigen Jahren nur als Arzneimittel abgegeben wurden, heute als Konsumenten-Produkte im Handel.

Wundversorgung

Trotz der Fortschritte gilt es immer noch zu beachten, dass "Pflaster immer nur auf sauberen Wunden anzubringen sind, denn das feuchtwarme Klima unter Pflastern ist ein idealer Nährboden für Bakterien", warnt Roman Fleischhackl, Ausbildungsarzt beim Roten Kreuz. Bei stark nässenden Wunden empfiehlt er einen Verband oder regelmßigen Pflasterwechsel - wenn möglich, sollte man die Wunde nachts sogar offen lassen.

Salben und Cremen

Vor dem zusätzlichen Auftragen von Salben warnt Fleischhackl eindringlich: "Erst wenn eine Wunde zugewachsen ist, können Cremen wie Baneocin oder Ringelblumensalbe verwendet werden." Und noch eines kann er aus Erfahrung berichten: Die Haus- und Autoapotheken sollten in regelmäßigem Abstand auf Vordermann gebracht werden, denn die Qualität der Klebstoffe oder nicht gut verpacktes Verbandsmaterial sind im Anwendungsfall von entscheidender Bedeutung. (pok/Medstandard 29.05.2006)