Wien - Die ÖBB starten nun mit der Suche eines Kompetenzpartners für die Errichtung der Bahnhof City am neuen Westbahnhof, der ab 2008 um- und ausgebaut wird. Es ist das erste Immobilienprojekt, "das wir auf eigene Rechnung und im eigenen Namen machen", sagte ÖBB-Immobilienchefin Michaela Steinacker zum STANDARD. Der bis Herbst feststehende Partner soll bei der Projektentwicklung mithelfen und auch selbst finanzielles Risiko übernehmen. Gefragt ist Erfahrung bei Shoppingcentern sowie bei Bahn- und Flughafenimmobilien. Die gesamten Investitionskosten bezifferte Steinacker mit 120 Mio. Euro.

Einkaufszentrum

Insgesamt stehen 67.000 m² Bruttogeschossfläche zur Verwertung, deutlich mehr als jene 5500 m² die es derzeit an Gastro- und Verkaufsflächen gibt. Entwickelt, gebaut, vermietet und anschließend verkauft wird der 35.000 m² große Komplex Ecke Felberstraße/ Gürtel. Auf der derzeit unbebauten Fläche sind ein Hotel (6000 m²), Büros (10.200 m²) und Verkaufsflächen für Handel und Dienstleistungen geplant, im Hauptgebäude auf 20.000 m² ein Einkaufszentrum. Das entspricht in etwa der Größe vom Gerngross City Center oder dem Center Simmering.

Im angrenzenden Bereich Äußere Mariahilfer Straße/ Gürtel sind ebenfalls Büros und Verkaufsflächen geplant. Die bestehenden Mietverträge können großteils mit der Begründung "Generalsanierung" problemlos gekündigt werden. Über die Höhe der neuen Mieten will sich Steinacker noch nicht festlegen. Nur soviel: Am neuen Nordbahnhof werden 25 Euro/m² pro Monat verlangt. Am Westbahnhof wird es sicher nicht billiger. (Claudia Ruff, DER STANDARD Printausgabe, 27./28.05.2006)