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Blonde Mähne, leichter Silberblick und eine rauchige Stimme: Hildegard Knef. Anders als ihre große, mütterliche Freundin Marlene Dietrich taugte "die wilde Hilde" oder "die Knef", wie sie vor allem genannt wurde, nicht zum Mythos oder zum geheimnisumwitterten Star. Die im Jahr 2002 verstorbene Schauspielerin, Sängerin und Autorin gab unter dem Motto "Öffentlichkeit ist mein Beruf" immer alles preis, sprach über alles und ließ jeden an ihren Triumphen und Niederlagen, an Krankheit und Alter teilhaben. Das machte sie zum Liebling des Boulevards, aber auch zu einer der greifbareren Figuren der deutschen Nachkriegsgeschichte. Der Berliner Mode- und Starfotograf Rico Puhlmann hatte das Glück, Hildegard Knef in einer ihrer "guten" Zeiten (oft auch privat) zu fotografieren, auf dem Zenit ihrer Karriere in den 60er- und 70er-Jahren. Der von Corinna Weidner herausgegebene großformatige Bildband Hildegard Knef (€ 51,30, Schwarzkopf&Schwarzkopf) zeigt nun die Früchte dieser Zusammenarbeit. Manche Bilder sind eine unglaubliche Idealisierung "der Knef", in denen aber Hildegard Knef nie verloren geht, nicht aus dem Sichtfeld gerät. (steg, DER STANDARD, Print-Album, 27./28.5.2006)