"Pläne kaputt gemacht"
Der Architekt des neuen Bahnhofs, Meinhard von Gerkan, zeigte sich unterdessen im Streit um Veränderungen am Bau weiter unversöhnlich. Er warf dem Chef der „Deutschen Bahn“ vor, die Pläne „nur aus Böswilligkeit kaputt“ gemacht zu haben. Das schade der Bahn, dem Bahnhof und der deutschen Architektur. Mehdorn hatte unter anderem entschieden, das Glasdach 100 Meter kürzer bauen zu lassen. Zudem wurde auf seine Anweisung hin im Tiefbahnhof eine Flachdecke statt einer vom Architekten vorgesehenen Gewölbedecke eingezogen. Das Ganze sei eine „Vernichtungsaktion“, sagte von Gerkan, der deswegen vor Gericht gezogen ist.
"Dach lang genug"
Mehdorn verteidigte seine Entscheidung am Freitag im ZDF-Morgenmagazin mit den Worten: „Der Hauptbahnhof ist ein Bahnhof, keine Kathedrale. Das Dach ist lang genug, da wird niemand im Regen stehen.“ Auf Luxus habe aus finanziellen Grünen verzichtet werden müssen. Dennoch sei er mit dem Bau, der mindestens 700 Millionen Euro gekostet hat, zufrieden.
Die Eröffnungsfeierlichkeiten begannen am Freitagnachmittag in Leipzig, wo Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) die ausgebaute Strecke nach Berlin mit der Fahrt in einem Sonderzug in Betrieb nahm. Zwischen diesen Städten verkürzt sich die Fahrzeit damit um rund 40 Minuten auf gut eine Stunde. Am Berliner Hauptbahnhof war für 22.30 Uhr eine Lichtshow geplant, die schon in der Nacht zum Freitag geprobt worden war und einiges Aufsehen erregte. Berliner und Touristen waren eingeladen, von 23 Uhr bis 3 Uhr früh den neuen Bahnhof samt Einkaufszentrum zu erkunden.
Eröffnung