Der arg gebeutelte US-Softwarekonzern CA (ehemals Computer Associates) kommt wieder in die Gänge. Die Gerichtssache rund um den Bilanzierungsskandal - der angeklagte frühere Computer Associated-Chef Sanjay Kumar hat Bilanzmanipulationen bereits zugegeben - müsse mittlerweile "isoliert vom operativen Geschäft gesehen werden", sagte Thomas Leitner, neuer CA-Manager der DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz).

"Erneuerungs- und Restrukturierungsprozess"

Wie vom neuen, mittlerweile eineinhalb Jahre amtierenden CA-Chef John Swainson angestoßen, befinde sich das Unternehmen in einem "Erneuerungs- und Restrukturierungsprozess". Dieser beinhaltet, dass die 1450 Produkte, die CA auch im Zuge von Firmenakquisitionen und Eigenentwicklungen aufgebaut habe, in fünf Produktgruppen ("Suites") gebündelt wurden, sodass sie alle Services und Problemlösungen für "Enterprise IT Management" abdecken, erklärt Leitner.

ziel

Ziel dieser Aktivitäten ist es, dass CA-Unternehmen mit einer großen installierten IT-Basis eine Plattform geben, die das Verwalten des Netzes über eine einzige Konsole mit einer Reihe von Werkzeugen ermöglichen. Herzstück dabei ist weiterhin das Produkt Unicenter, eine Software für Management und Verfügbarkeit von großen Unternehmenslösungen - zu einem hohen Teil übrigens auf den immer wieder totgesagten Mainframes. Für die Entwicklung von Großrechner-Lösungen hat CA ein Entwicklungszentrum in Prag aufgebaut.

Trotzdem: "Mainframe-Kapazitäten werden nicht mehr groß wachsen", sagt Leitner, der die installierte Basis in Österreich mit rund 50 Stück angibt. Unicenter wurde deshalb schon in den letzten Jahren mit Komponenten versehen, die beispielsweise für Rechenzentren mit ihrer gewachsenen, sehr unterschiedlichen IT-Basis Werkzeuge in die Hand geben, um etwa die Performance zu optimieren. "Rechenzentren müssen immer häufiger ihre Leistung auch intern verrechnen", erklärt dazu der Österreich-Geschäftsführer Michael Wengermayer. (Johanna Ruzicka, DER STANDARD Printausgabe, 26. Mai 2006)