Wien - Mitte Mai waren die zwei SPÖ-Bundesgeschäftsführerinnen Doris Bures und Andrea Kuntzl noch verhältnismässig "arm" dagestanden. Neben ihrem Abgeordnetengehalt von je 100.000 S brutto (also 50.000 S netto) würden sie keine Extra-Gage für ihre Arbeit als Bundesgeschäftsführerinnen bekommen, hatte es noch Mitte Mai geheissen. Parteitagsbeschluß Jetzt ist alles anders. Die SPÖ-Parteizentrale bestätigt einen Bericht des Wochenmagazins "Format", wonach Bures und Kuntzl jeweils 50.000 S brutto für ihre Parteifunktion monatlich dazubekommen. Dies sei erst am Parteitag Ende April beschlossen worden und durch die tatsächliche Mehrarbeit auch gerechtfertigt , heisst es nun aus der Parteizentrale in der Löwelstrasse. Offen bleibt damit, warum die SPÖ-Parteizentrale die Gagen ihrer Geschäftsführerinnen verschwiegen hatte, als dieStandard.at Mitte Mai diese Angelegenheit erstmals recherchiert hatte. Offenbar war die Gage für die zwei Bundesgeschäftsführerinnen doch erst im nachhinein vereinbart worden. Für Westenthaler heißt das Lüge! Für FPÖ-Klubobmann Peter Westenthaler gibt es dafür nur eine Erklärung: Die SPÖ habe das recherchierende Medium angelogen. Bei den Freiheitlichen verdient die neue Generalsekretärin Theresia Zierler in dieser Funktion zwar ein Paar Tausender weniger als ihr Vorgänger Westenthaler (netto 16.000 S ), aber zusammen mit ihrem Abgeordnetengehalt kommt sie auf knapp unter 66.000 S netto, die parteiinterne Obergrenze an öffentlichen Einkommen. Zierler verdient damit insgesamt mehr als damals ihre Vorgänger Westenthaler, der es auf 60.000 S netto gebracht hatte. "Netto, also nach Abzug der Parteisteuer, kommen weder Bures noch Kuntzl auf die 66.000 S netto von Zierler", kann sich eine SPÖ-Parteisprecherin einen Seitenhieb auf die Freiheitlichen nicht verkneifen. (lyn)