Vilamoura/Portugal - Die alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2011 finden wie erwartet in Garmisch-Partenkirchen statt. Die Deutschen, die sich bereits zum 6. Mal beworben hatten, setzten sich am Donnerstag beim FIS-Kongress in Vilamoura/Portugal mit 9:6 Stimmen gegen den österreichischen Konkurrenten Schladming durch. Die Steirer gelten nun als einsame Favoriten für die WM 2013. Die nordischen Titelkämpfe 2011 gingen an Oslo, die Snowboard-WM an La Molina/Spanien und jene im Freestyle an Deer Valley/USA.

Keine große Überraschung

Schladming war vor zwei Jahren wie Garmisch bei der Bewerbung um die Alpin-WM 2009 an Val d'Isere gescheitert, damals hatten sich die Deutschen stark benachteiligt gefühlt. Deshalb kam es nicht überraschend, dass die Deutschen, die zuletzt 1978 WM-Schauplatz gewesen waren, diesmal endlich zum Zug kamen. Dieser Trend war schon im Laufe des Abstimmungstages ziemlich klar geworden, deshalb stellte die Entscheidung letztlich keine große Überraschung mehr dar.

"Es hatte den Anschein, es geht eigentlich nur mehr nach dem, wie oft man sich bewirbt", sagte Schladmings OK-Chef Hans Grogl unmittelbar nach der Entscheidung. "Wahrscheinlich müssen wir uns auch noch zwei- oder dreimal bewerben. Das ging nicht unbedingt nach sportlichen Kriterien, sondern danach, wie oft man sich bereits beworben hat", so Grogl. Allerdings war bei der Entscheidung durch den FIS-Vorstand auch deutlich durchgeklungen, dass Schladming für 2013 nun beste Aussichten hat.

Nicht nur sportliche Gründe

Auch ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel war klar, dass diesmal nicht nur sportliche Gründe ausschlaggebend waren. "Bei solchen Abstimmungen zählt nicht nur der sportliche, sondern auch der sportpolitische Aspekt. Wir haben immer gewusst, dass Garmisch Favorit ist. Aber wir haben unsere Aufgabe so gut erledigt, dass man davon ausgehen konnte, dass auch Schladming gewinnen kann", sagte Schröcksnadel. Wie der ÖSV-Präsident bestätigte auch der steirische Sportlandesrat Manfred Wegscheider (S), dass Schladming sich nun für die WM 2013 bewirbt.

Die Schladminger Bewerbung war an der Algarve vom Ex-Rennläufer Michael Tritscher präsentiert worden, Konkurrent Garmisch wurde nicht nur durch Ski-Legende Rosi Mittermaier mit Mann Christian Neureuther sowie den Rennläufern Maria Riesch und Felix Neureuther unterstützt, sogar Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) und mit ihm im Schlepptau Ex-Fußballstar Paul Breitner waren anwesend. "Das ist eine außerordentlich wichtige Entscheidung für Bayern, Deutschland und den internationalen Skisport", sagte der Präsident des Deutschen Skiverbandes (DSV), Alfons Hörmann. (APA/red)