Ministerpräsidenten Ouyahia war überraschend zurückgetreten - Neuer Regierungschef ließ Kabinett fast unverändert
Redaktion
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Algier - Einen Tag nach dem Rücktritt des algerischen
Ministerpräsidenten Ahmed Ouyahia ist am Donnerstag dessen Nachfolger
Abdelaziz Belkhadem vereidigt worden. Der neue Regierungschef ließ
das Kabinett fast unverändert. Der seit Monaten innenpolitisch unter
Druck stehende Ouyahia war am Mittwoch nach dreijähriger Amtszeit
zurückgetreten. Ein Grund für die Demission wurde nicht genannt.
Präsident Abdelaziz Bouteflika beauftragte Belkhadem mit der
Bildung des neuen Kabinetts. Belkhadem ist Chef von Bouteflikas
Nationaler Befreiungsfront (FNL) und ein enger Vertrauter des
Präsidenten. Er setzt sich für eine Verfassungsänderung ein, die die
Rolle des Präsidenten stärken und ihm die Möglichkeit einer dritten
Amtszeit geben würde.
Der 68-jährige Bouteflika ist in seiner zweiten Amtszeit. Ouyahia,
Generalsekretär der Nationaldemokratischen Versammlung, widersetzte
sich diesem Bestreben. Die FLN - bis 1989 drei Jahrzehnte lang die
einzige Partei in Algerien - hat die Mehrheit im Unterhaus und dringt
seit längerem auf den Posten des Ministerpräsidenten. (APA/dpa)
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