Art Buchwald scherzt über sein Testament und seine Beerdigungspläne

Washington - Der von seinen Ärzten bereits vor Monaten tot gesagte US-Journalist Art Buchwald stirbt und stirbt nicht - und hat viel Spaß daran. In seiner Kolumne in der "Washington Post" schrieb der 80 Jahre alte schwer Nierenkranke am Dienstag, der Himmel könne warten: "Ich wusste nicht, dass Sterben so viel Spaß macht."

Noch drei Wochen Zeit

Als die Ärzte ihm im Februar noch drei Wochen zu leben gaben, weil er auf eine weitere Behandlung verzichtete, ging Buchwald in ein Sterbehospiz. Doch aus Gründen, "die die Ärzte nicht erklären können, funktionieren meine Nieren wieder", teilte der Humorist und Schriftsteller mit. Über 14 Jahre verfasste er Kolumnen für die "International Herald Tribune" in Paris .

Neue Beerdigungspläne

Angesichts seiner erstaunlich guten Verfassung habe er sich wieder zu rasieren begonnen, schreibt Buchwald. Und er habe begonnen, sein Testament umzuschreiben und seine Beerdigungspläne zu ändern. Selbst ein neues Handy habe er sich nun zugelegt.

Besucher bringen Sandwiches um gesegnet zu werden

Vor fast vier Monaten hatte er seinen Lesern die traurige Nachricht seines nahenden Todes mitgeteilt und sich zurückgezogen. Seitdem defilierten die Menschen an seinem Bett vorbei, um ihm eine letzte Aufwartung zu machen, schrieb der Pulitzer-Preisträger. "Sie hatten alle das Gefühl, sie müssten eine Pilgerfahrt machen. Sie kamen mit Blumen, Käsekuchen und Corned-Beef-Sandwiches." Die Besucher fühlten sich, als ob sie nach Lourdes pilgerten, ätzte Buchwald weiter: "Sie kamen, um gesegnet und geheilt zu werden."

Urlaub geplant

Er werde bald das Hospiz verlassen, um Urlaub auf Martha's Vineyard zu machen, kündigte der schwer kranke Journalist an. Sein Arzt habe ihm den Aufenthalt auf der beim US-Jetset beliebten Insel in Massachusetts verordnet. Seine Leser bat Buchwald um Nachsicht: Sie sollten sich nicht betrogen fühlen, weil er entgegen der Voraussage nicht so schnell sterbe. "Trau' niemals Deinen Nieren", schloss er seine Kolumne. (APA)