Wien - Die Österreichische Postbus AG konnte im 1. Quartal 2006 den Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal um 3 Prozent steigern. Auch für das Gesamtjahr erwartet sich Postbus-Vorstand Paul Frey ein Drei-Prozent-Wachstum. Bei den Kundenzahlen habe es ebenfalls ein Plus gegeben, besonders signifikant war dieses in Salzburg mit knapp 12 Prozent. Hier ernte die ÖBB-Tochter Postbus nun die Früchte der Einführung eines kostenintensiven Taktfahrplanes im Jahr 2001, betonte Frey im Gespräch mit der APA.

2006 stehe im Zeichen von Restrukturierung und Qualitätsoffensive, nachdem die Fusion der beiden staatlichen Buslinien Postbus und Bahnbus und die darauf folgende Teilprivatisierung - 28 Linien wurden verkauft - abgeschlossen sei. Insgesamt werden heuer 250 Busse angeschafft, davon werden 60 ältere Modelle ersetzen.

Ausbau der Verkehrstelematik

Weiters will der Postbus mit einem massiven Ausbau der Verkehrstelematik - sprich der elektronischen Kundenauskunft etwa über die Wartezeit bis zum nächsten Bus - punkten. In den Flughafen-Bussen soll es noch heuer Internet-Anschlüsse geben und zum Fahrplanwechsel im Dezember soll ein viel übersichtlicherer Tarifplan kommen.

Gerne würde Frey noch hundert weitere Projekte angehen, dafür müsste allerdings die Förderung des Bundes für den Regionalverkehr jährlich um 30 Mio. Euro erhöht werden. Dafür gebe es zwar immer wieder Absichtserklärungen der verschiedenen Regierungen, aber bis heute keine konkreten Beschlüsse. Diese werden aller Voraussicht nach auch nicht mehr in dieser Legislaturperiode fallen, schätzt er.

Der Postbus achte jedenfalls auf die Kostenseite, wobei die hohen Dieselpreise das Unternehmen belasten. Hier wäre es gut, wenn sich der Bund eine Entlastung für den Postbus überlegen würde, so Frey.

200 Mitarbeiter ausgeschieden

Von den 4.150 Mitarbeitern des Vorjahres sind mittlerweile rund 200 ausgeschieden - entweder durch natürlichen Abgang oder durch "Golden Handshakes", sprich großzügige Abfindungen. Außerdem versucht der Postbus, Mitarbeiter aus der Verwaltung für den Dienst als Fahrer zu begeistern.

Neben Einsparungen steht die Osterweiterung ganz oben auf der Agendaliste von Frey. In Budweis ist der Postbus schon über eine Partnerschaft mit dem Busunternehmen CSAD vertreten und betreut den Liniendienst Linz-Budweis. Als nächster überlegt Frey einen Einstieg in Ungarn, wo die staatliche Postunternehmen privatisiert werden. (APA)