Wien - Als fulminant bezeichnete Otto Hans Ressler den Start der Sparte Zeitgenössische Kunst, die vergangene Woche im Rahmen der 59. Auktion "im kinsky" zur Versteigerung gelangte. Max Weilers Variation Als alle Dinge (1962) brachte es bis auf 70.000 Euro und Maria Lassnigs Korkenziehermann (1987) noch auf 105.000. Diese preislichen Spitzenreiter des Tages mussten sich dabei unter den Erwartungen geschlagen geben – die hatten bei 100.000 bzw. 180.000 gelegen, wie eine Vielzahl von Zuschlägen nur unter Vorbehalt erteilt wurden und noch Nachverhandlungen mit den Einbringern bedürfen. Insgesamt könnte sich der Umsatz auf netto 3,18 Millionen Euro belaufen. Auf die die Sparte Klassische Moderne entfielen dabei 1,43 und auf Zeitgenossen 1,09 Millionen Euro, während der Jugendstil mit 624.000 bilanzierte.

Jahreszeiten-Ensemble

Zum 41. Mal schwingt Wolfdietrich Hassfurther am 29. Mai den Hammer, dann gelangen ab 17.30 Uhr 55 Positionen der Kategorie Alte Meister und Klassische Moderne zur Verteilung. Die Bandbreite reicht von Arbeiten des Biedermeiers bis zur frühen Moderne. Darunter Ferdinand Georg Waldmüllers Landschaftsstück "Der Sandling bei Altaussee" (130.000-170.000) oder Franz von Defreggers Genrebild "Großvaters Tanzunterricht" (50.000-70.000) in Begleitung von Werken Alfred Kubins ("Phantasien im Bremer Ratskeller", 1914), von Alfons Walde ("Badende am Schwarzsee") oder von Herbert Boeckl, etwa eine Waldlandschaft aus dem Jahr 1937 (70.000-130.000). Repräsentativ für die Gattung des Kunstgewerbes steht ein Ensemble von vier Putten von Michael Powolny, in Ausführung Wiener Keramik nach einem Entwurf aus dem Jahr 1907. Die Erwartungen für das Jahreszeiten-Quartett liegen bei 45.000-70.000 Euro. (kron/ DER STANDARD, Printausgabe, 24./25.5.2006)