Graz/Wien – Die Hypo Steiermark dürfte mit einem blaue Auge davonkommen. Nach Einschätzung der Finanzmarktaufsicht sei der Verlust durch risikoreiche Leasinggeschäfte in Kroatien zwar "schmerzlich", letztlich für die Bank aber zu verdauen. Nach "derzeitigem Stand" lägen "keine Indizien für eine Verletzung von Rechtsnormen" vor, sagte der Sprecher der Finanzmarktaufsicht (FMA), Klaus Grubelnik, am Dienstag zum STANDARD. Die Behörde sei über die Verluste jedenfalls informiert gewesen, fügte Grubelnik hinzu.Die FMA sieht also keinen Grund für nähere Ermittlungen in der Hypo Steiermark, was wiederum den Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider erbost. Haider spricht von einer "politischen" Bevorzugung der steirischen Hypo, zumal hier auch mit der Aktivierung stiller Reserven operiert wurde. Haider: "Was der Kärntner Hypo verweigert wurde, ist für die steirische Hypo zulässig. Die Hypo Steiermark hat Verluste aus dem Leasingbereich in der Gesamthöhe von über 50 Millionen Euro auf 16 Bilanzjahre aufgeteilt und zur Verdauung der Verluste stille Reserven aktiviert. Für die Kärntner Hypo war diese Form der Bilanzierung nicht zulässig. Sie musste alle Verluste in einer Bilanz abschreiben." (mue, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.5.2006)