"Für jeden Euro gibt's zehn zurück"
Bereits 80 Baufirmen nahmen in den letzten fünf Jahren österreichweit an BAUfit- Projekten teil. "Bei den Unternehmen konnten die Unfälle und damit einhergehend die Krankenstände im Schnitt um ein Drittel reduziert werden", ergänzt Andreas Huss, Sekretär der Gewerkschaft Bau-Holz. Momentan würde etwa die Hälfte aller ausgebildeter Baufacharbeiter vor dem 40. Lebensjahr aus meist gesundheitlichen Gründen den Beruf wechseln. "Langfristig sind Gesundheit und Sicherheit auf der Baustelle eben auch finanzielle Anreize, laut unseren Rechnungen erwirtschaftet ein Betrieb pro eingesetztem Euro für Präventionsmaßnahmen cirka zehn Euro Gewinn", sagt Huss.
"Wir machen hier keine Ballettübungen"
Seit dem Salzburger BAUfit-Projektbeginn vor drei Wochen werden die rund 25 Bauarbeiter von Jürgen Seifried, einem gelernten Tischler und ausgebildeten Sportwissenschafter, unterstützt. "Bitte reden?s nicht von Gymnastik auf dem Bau", meint Seifried, "wir haben schließlich auch keine Ballettpatscherl an." Ziel sei es vielmehr, den Bauarbeitern in gezielten Übungen möglichst rückenschonende Bewegungsabläufe zu zeigen. Neben halbstündlichen Schulungseinheiten würden die Arbeiter laufend mittels Videoanalyse beobachtet. "Es braucht schon an die 800 Wiederholungen einer Übung, bis die alten Verhaltensmuster abgelegt sind. Damit erst gar nicht eine falsche Körperhaltung entstehen kann, werden bereits in allen österreichischen Bauakademien rund 4.000 Lehrlinge entsprechend körperlich geschult und darüber hinaus in so genannten Sicherheits-Checks auf Gefahrenquellen im Arbeitsalltag hingewiesen", erläutert Seifried.
"Unfall, was ist das?"