Mailath bedauert Auflösung
Die Entschuldung wurde im Büro von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) bestätigt. Auch habe die Netzkulturinitiative dem Kulturamt mitgeteilt, dass sie ihre Auflösung beabsichtige. Mailath-Pokorny würde es "leid tun", wenn sich Netbase tatsächlich auflösen würde. Eine Sprecherin des Kulturstadtrates verwies jedoch auf die Verdreifachung der Subventionen von Seiten der Stadt Wien durch Mailath-Pokorny und die bereits mehrfache Entschuldung der Initiative.
Neues Fördersystem
In der am Mittwoch im Gemeinderat zum Beschluss stehenden Summe enthalten sind die Finanzmittel für eine Entschuldung des Vereins sowie Gelder für die Abwicklung der Auflösung und für noch bestehende internationale Verpflichtungen. Das Ende der Initiative hat sich zuletzt nach der Umstellung des Wiener Fördersystems für Netzkultur abgezeichnet: Seit heuer bestimmt die Wiener Netzkulturszene über ein softwaregesteuertes Vergabesystem namens "Mana" (derStandard.at berichtete) selbst, wer Subventionen bekommt. Netbase, die dieses System ("Technik rein. Politik raus") neben anderen heftig kritisiert haben und bei den herkömmlichen Netzkultursubventionen mit Abstand am meisten Gelder lukrieren konnten, haben sich an dem neuen Fördersystem nicht mehr beteiligt.
Nöte durch Streichung der Bundessubventionen
Zuvor hatte insbesondere die Streichung der Bundessubvention Public Netbase vor finanzielle Schwierigkeiten gestellt. Vom Bund hat die stark regierungskritische Initiative zuletzt für das Jahr 2004 35.000 Euro erhalten. Vor dem Regierungswechsel hatte man 167.148 Euro jährlich sowie Förderungen für Einzelprojekte bekommen. Die Stadt Wien ist wiederholt mit Budgeterhöhungen (die insgesamt verdreifacht wurde) bzw. Sondermitteln eingesprungen. Zuletzt hatte das Jugendressort seine Förderungen jedoch von 65.000 auf 25.000 Euro gekürzt.
Angekündigtes Ende