Fritz Csoklich kämpfte schon einmal erfolgreich gegen Politfunk: Der langjährige Chefredakteur der Kleinen Zeitung betrieb mit Hugo Portisch (Kurier) und anderen Zeitungsgrößen das Rundfunkvolksbegehren von 1964.
Nun unterstützt der Bürgerliche Csoklich die Initiative "SOS ORF". Denn seit dem Gesetz von 1967 haben 1974 die SPÖ und 2001 die ÖVP die Uhren auf dem Küniglberg zurückgedreht. Csoklich beriet 2001 als "Weiser" die Regierung – mit wenig Erfolg. Sein "Weisen"-Kollege, Sozialdemokrat Heinrich Keller, unterschrieb "SOS ORF" ebenso – wie viele Prominente.
"Niveau sinkt, politischer Druck steigt"
"Das Niveau des Programms sinkt, und der politische Druck steigt", heißt es unter sos-orf.at: "Der ORF muss daran erinnert werden, dass nur die Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags die Gebühren rechtfertigt, und die Regierung muss erinnert werden, dass ihr der ORF nicht gehört."
Parteien- und Regierungseinfluss habe es "immer gegeben, aber so dicht und unverfroren wie in den letzten Jahren war es noch nie". Kritischer Journalismus müsse "von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen mühsam erkämpft werden".
Die Unterzeichner fordern (DER STANDARD berichtete bereits Montag die Grundzüge):
Das Programm müsse wieder öffentlich-rechtlichen Qualitätsansprüchen genügen, fordert die Initiative. Und: "Die politische Gängelung des ORF, egal durch welche Regierung oder Partei, muss endlich aufhören." Und sie verlangt eine "ORF-Führung, die diese Unabhängigkeit verkörpert".
Grüne mit "rettet-den-orf.at"
Die Grünen wollen Dienstag rettet-den-orf.at zum Thema ins Netz stellen. (Harald Fidler/DER STANDARD; Printausgabe, 23.5.2006)
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