St. Pölten - Die niederösterreichische Hypobank kommt wieder zur Gänze in Landeseigentum. Dies berichten die Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN) in ihrer am morgigen Montag erscheinenden Wochenausgabe unter Berufung auf Regierungskreise. Demnach gibt es eine Grundsatz-Einigung zwischen dem Hypo-Mehrheitseigentümer Land Niederösterreich und der Volksbanken AG (ÖVAG), die bis jetzt ein 41-Prozent-Paket an der Hypo gehalten hat.

Vergangenen Donnerstagabend sollen Landesrat Wolfgang Sobotka und Volksbanken-Generaldirektor Franz Pinkl bei einem Gipfel ausverhandelt haben, dass die Hypo-Anteile der Volksbanken AG zur Gänze wieder zurück an das Land Niederösterreich fallen werden. Dem Vernehmen nach wird das Land die Anteile zu einem Betrag von rund 120 Millionen Euro zurückkaufen, berichteten die NÖN.

Die Einigung soll in den nächsten Tagen vom ÖVAG-Aufsichtsrat und am kommenden Mittwoch von der ÖVAG-Hauptversammlung abgesegnet werden. Daraufhin soll auch das Land den Deal mit einem Regierungsbeschluss absegnen.

Schlussstrich

Die Einigung zieht einen Schlussstrich unter ein langes Tauziehen um die Hypo-Anteile der Volksbanken AG. Im Juni des Vorjahres wollte Pinkl seinen 41-Prozent-Anteil an der NÖ Hypo um 150 Millionen Euro an Raiffeisen verkaufen. Das Land NÖ fühlte sich laut NÖN "hintergangen" und klagte in einem Schiedsgerichtsverfahren wegen Verletzung des Syndikatsvertrages auf Rückgabe des Aktienpaketes.

Anfang Mai soll das Schiedsgericht in einem Zwischenbericht den Streitparteien einen "vorzeitigen Vergleich" empfohlen haben: Für das Schiedsgericht stehe fest, dass die Verkaufsoption der Volksbanken AG an Raiffeisen unrechtmäßig erfolgt sei und dass dadurch der Syndikatsvertrag zwischen den ehemaligen "Partnern" verletzt worden sei.

Dem Vernehmen nach soll der Verkauf mit 1. Jänner 2007 über die Bühne gehen, damit die ÖVAG in der Bilanz 2006 noch mit der Hypo arbeiten kann. Für die Zukunft mehren sich sich den Niederösterreichischen Nachrichten zu Folge Anzeichen, wonach die Hypo geteilt werden könnte: In eine beim Land verbleibende Investmentbank und eine zum Verkauf stehende Retailbank. (APA)