Der vor zehn Jahren verstorbene Hausmeister der Linzer Stadt- werkstatt, Max, ist in den Bildern von Peter Hauenschild und Georg Ritter konstant präsent.

Foto: Ebensperger
"Natürlich braucht man Mut für Graz", gesteht der Galerist Patrick Ebensperger , der am Freitag seine neue Galerie im ehemaligen Robert Stolz Museum am Mehlplatz eröffnete. Denn die Richtung, die bei Galeristen und Künstlern eigentlich eher im Trend liegt, ist jene aus Graz hinaus: nach Wien oder gleich ins Ausland. Zuletzt ging die renommierte Galerie Bleich-Rossi diesen Weg.

Doch Ebensperger, der in einem kleinen Raum mit Auslage einen einjährigen Probelauf in der nahe gelegenen Färbergasse zufrieden überstand, glaubt an die Kraft seines Programms: "Wenn du etwas hast, was dich von den anderen unterscheidet, kommen die Leute. Bei uns wird das die Mischung aus etablierten Künstlern und jungen, teils unentdeckten Kunststudenten sein." Zu den Ersteren gehören auch Franz Graf und Xenia Hausner.

Die Eröffnungsausstellung in den neuen Räumen in der Altstadt bestreiten die Linzer Peter Hauenschild und Georg Ritter mit gemeinsamen Zeichnungen aus den Jahren 1989 bis 2006. Mit Kohle und Pastell wurden mehrere Quadratmeter große, teils sehr poetische Bilder von verschiedenen Arbeitswelten und deren Details geschaffen: Studios oder Baugruben beschäftigen den Betrachter wie ein Riesen-Suchbild. In einer brasilianischen Goldmine, in der genau 824 Menschen arbeiten, müssen auch bekannte Gestalten wie Peter Falkner von "Attwenger" mitanpacken. Daneben sind die Bilder von zu Gesichtern mutierenden Bohrköpfen der Zoom auf das Detail.

Ab Juni werden Arbeiten Xenia Hausners zu sehen sein, danach ist auch wieder ein Projekt des Duos Julius Deutschbauer und Gerhard Spring bei Ebensperger geplant. (cms/ALBUM/DER STANDARD, Printausgabe, 20./21.5.2006)