Keine Chips und Schokoriegel mehr an Schulen - nun will auch der englische Bildungsminister ungesundes Essen aus Kantinen verbannen
Redaktion
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London - Schluss mit Chips und Schokoriegeln an Englands
Schulen: Die Londoner Regierung hat neue Regeln für die Schulkantinen
des Landes aufgestellt, um eine gesunde Ernährung der Kinder
sicherzustellen. Ab dem kommenden Schuljahr sind Chips, Softdrinks
und minderwertige Fleischprodukte wie fritierte Hühnerschlegel
(Chicken wings) vom Speiseplan gestrichen, wie der neue
Bildungsminister Alan Johnson am Freitag verkündete.
Neuer Menüplan
Stattdessen sollen die Schüler mindestens zwei Portionen Obst und
Gemüse pro Mahlzeit sowie regelmäßig Geflügel, Fleisch und Fisch
hoher Qualität serviert bekommen; Pommes frites dürfen nur noch zwei
Mal pro Woche auf den Tisch.
"Gesundes" Automatenfutter
Auch die Snack- und Getränkeautomaten an den Schulen werden ab
Herbst umgestellt: Sie dürfen dann keine Schokoriegel, Chips und
zuckrige Limonaden mehr anbieten, sondern sollen Wasser, Milch,
Fruchsäfte und Joghurt verkaufen. Mit dem neuen Essensplan soll neben
der schlechten Ernährung auch das damit einhergehende Übel der
Fettleibigkeit bekämpft werden.
Zu dicke Kinder
Inzwischen sind rund ein Achtel aller
britischen Kinder zwischen zwei und 15 Jahren zu dick, bei den
Erwachsenen sind sogar fast ein Viertel betroffen. Die neuen Regeln
gelten nur für England, da Schottland, Wales und Nordirland ihre
eigenen Bestimmungen haben.
Vorbild Jamie Oliver
Der "Kantinenfraß" für Großbritanniens Kinder war im vergangenen
Jahr bereits von Starkoch Jamie Oliver an den Pranger gestellt
worden. Daraufhin stellte die Regierung umgerechnet mehr als 400
Millionen Euro für drei Jahre zur Verfügung, um die Essensqualität zu
verbessern. Paradoxerweise hatte die Fernsehsendung von Oliver bei
vielen Eltern aber auch den Effekt, dass sie ihren Kindern statt
Kantinenessen die traditionelle "Lunchbox" mitgaben - mit
Weißbrotsandwich und Chips.(APA/AFP)
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