Innovationen
Bertelsmann forciert interaktives Fernsehen
Tests in mehreren europäischen Ländern
Mit neuen Partnern expandiert die Bertelsmann Broadband Group (BBG) in Europa. "Wir streben eine schnelle
Einführung des interaktiven Fernsehens in Europa an", sagte Werner Lauff, Geschäftsführer des Unternehmens, das zur Bertelsmann
e-commerce-Gruppe gehört, in einem dpa-Gespräch. Neben Tests in zahlreichen Orten in Deutschland beginnt die Erprobung in Kürze auch
in der Schweiz, in Spanien, den Benelux-Ländern und in Skandinavien.
"Wir haben erfolgreich eine weltweite Initiative zur Förderung der Breitbandtechnologie gestartet. Nun können neue Entwicklungen
standardisiert und zur allgemeinen Nutzung freigegeben werden." Partner sind dabei Unternehmen wie AltaVista, AT&T, BBC, British
Telecom, Hewlett Packard, NBCi, Nortel Networks, Qwest, Sun Microsystems und Telstra.
Basis der neuen Angebote, die Lauff als "Entertainment plus Service" beschreibt, sind die Kabelnetze und neue Übertragungsformen für
konventionelle Telefonleitungen. Das Internet werde für die benötigten Bandbreiten auf absehbare Zeit nicht in Frage kommen. Deshalb sei es
unverständlich, warum die Entwicklung so schleppend verlaufe. "In der Technologie sind wir Spitze, aber in der Umsetzung zu langsam", sagte
Lauff.
In den Breitbandnetzen liege ein riesiges Wirtschaftspotenzial brach. Um es zu nutzen, müssten alle Beteiligten aus den Bereichen Inhalt,
Unterhaltungselektronik und Netzbetreiber zusammenarbeiten. Lauff kritisierte in diesem Zusammenhang das Verhalten der Deutschen
Telekom. Wegen der schleppenden Privatisierung der Kabelnetze werde sich die Entwicklung stark verzögern. Deshalb werde sich das
Telefonnetz zum wichtigsten Transporteur von Breitband-Inhalten entwickeln. (APA/dpa)