Eine positive Zwischenbilanz zieht der Präsident der Region EMEA des chinesischen Computerherstellers Lenovo , Milko van Duijl, ein Jahr nach der Übernahme der Verlust trächtigen PC-Sparte von IBM. Ein weiteres, profitables Wachstum, das jenes der gesamten PC-Industrie übertreffen soll, möchte das Unternehmen durch die Ausweitung seines Geschäftes auf kleinere und kleinste Unternehmen erreichen. Eine Ausweitung der Produktpalette auf nicht PC-Produkte steht laut van Duijl derzeit nicht zur Debatte.

Angriff auf HP und Fujitsu Siemens

Den Abstand zu HP und Fujitsu Siemens, die derzeit im Bereich "Kommerzielle PCs und Laptops" laut IDC in Österreich Marktführer sind, will der Chef von Lenovo Österreich, Paul Suppan, im kommenden Jahr deutlich verringern. Mit einer umstrukturierten Vertriebsmannschaft, die vor allem im Bereich des "Transactional Business" die Verkäufe über die Partner ankurbeln soll, will Suppan dieses Ziel erreichen. Damit liegt Lenovo Österreich auf einer Linie mit den internationalen Zielen, vor allem im Bereich der kleinen und kleinsten Unternehmen (Firmen mit weniger als 100 Mitarbeitern) mit der Lenovo 3000 Produktfamilie deutlich an Marktanteil zu gewinnen.

Zufrieden

Mit dem Finanzjahr 2005/06, das am 31. März endete, zeigten sich sowohl Suppan, als auch van Duijl zufrieden. Vor allem das erste Quartal 2006 habe sehr zu dem Erfolg beigetragen, so Suppan gegenüber der APA. Milko van Duijl, freute sich im Pressegespräch darüber, dass auf Grund der Übernahme von IBMs PC- Bereich durch Lenovo kein Kunde verloren ging. Genaue Zahlen zum Erfolg des Unternehmens konnten beide nicht nennen, da sich Lenovo, so van Duijl, derzeit in der "Blackoutphase" befinde, bevor die ersten offiziellen Zahlen nach der Übernahme nächste Woche in Hongkong präsentiert werden.

Mitarbeiterzahl konstant

Die Mitarbeiterzahl bleibt in Österreich bei rund 60 gegenüber dem Vorjahr etwa gleich. Der publizierte Stellenabbau betrifft zwar auch Lenovo Österreich, führt aber laut Paul Suppan zu keinen Kündigungen. Ob Lenovo die Option wahrnimmt, den Markennamen "IBM" auf seinen Thinkpad-Produkten nach diesem Jahr weiter zu führen ist, so Suppan, noch nicht entschieden. Die Anstrengungen des Unternehmens, den Markennamen Lenovo weiterhin bekannter zu machen - so konnte unter anderem der Fußballer Ronaldinho als "Markenbotschafter" gewonnen werden - deuten eher darauf hin, dass "IBM" aus den Produktbezeichnungen verschwinden wird. (APA)