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FPÖ: "Antithese zur bevorstehenden Großen Koalition"

foto: apa/Guenter R. Artinger
Wien - Die FPÖ hat am Donnerstag ihre Wahlkampf-Auftaktkampagne mit dem programmatischen Titel "Duell um Österreich" vorgestellt. Erwartungsgemäß werden demnach Ausländer und Totalopposition den blauen Wahlkampf dominieren. Die erfolgreiche Strategie der Wiener Gemeinderatswahl vom letzten Jahr werde fortgeführt, wir sind die "Antithese zur bevorstehenden Großen Koalition", Österreich müsse im Herbst mit einem "blauen Wunder" rechnen, so die freiheitlichen Generalsekretäre Harald Vilimsky und Herbert Kickl bei einer Pressekonferenz.

"Voll ausgebrochen"

Für den Nationalratswahlkampf, der bereits "voll ausgebrochen " sei, sieht sich die FPÖ "bestens gerüstet", dieser werde der finanziellen Basis entsprechend mit einer "Aktivstrategie in ganz Österreich" geführt werden, so Vilimisky. Zum Auftakt wurden in der Nacht von gestern auf heute 1.500 bis 1.600 so genannter City-Light-Plakate in ganz Österreich affichiert, im Juni werden bundesweit 3.000 Großplakate folgen. Zudem sollen an die zwei Millionen Haushalte mit "gezielten Informationen" angeschrieben werden, und zahlreiche Wahlkampfveranstaltungen in allen Bundesländern sollen die Bürger von den blauen Vorstellungen überzeugen. Davon erwartet sich die Partei im Herbst zumindest ein zweistelliges Ergebnis.

Finanzen?

Weniger mitteilungsfreudig zeigten sich die FPÖ-Spitzenpolitiker bei der Finanzierung dieser Vorhaben. Einzig die Aussage, dass der Wahlkampf "kostengünstig aber effizient" geführt werde, war den Generalsekretären dazu zu entlocken. Hinter der Streichung von Klub- und Akademieförderung hingegen sehen die Freiheitlichen die "gescheiterte Strategie Schüssels, der FPÖ den finanziellen Boden zu entziehen".

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Die FPÖ-Plakate dieser Nationalratswahl sind jenen der Wiener Gemeinderatswahl vom letzten Jahr nachempfunden, wenn auch etwas textlastiger. Wurde bei der Wienwahl mit dem Slogan "Duell um Wien" wahlgekämpft, wird dieses Duell nun auf Österreich ausgeweitet. FPÖ-Obmann Heinz Strache wird auf dem Plakat diesmal Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) und SPÖ-Obmann Alfred Gusenbauer gegenübergestellt. Mit den suggestiven Worten "Sie haben die Wahl" soll das Plakat den Wähler animieren, sich entweder zwischen "Macht und Profitgier", "Massenzuwanderung", "Rekordarbeitslosigkeit" und "Türkei zur EU" auf der Schüssel-Gusenbauer-Seite zu entscheiden, oder für "soziale Verantwortung", "Zuwanderungsstopp", "sichere Arbeitsplätze" und "EU-Beitritt verhindern" auf der Seiten von Strache zu entscheiden.

"Gruselkabinett"

In bester Wahlkampfrhetorik sah Kickl, der von der Partei einstimmig zum Wahlkampfleiter bestellt wurde, bei den Regierungsparteien eine "völlige Politik des Versagens", der eine "Walze des Schönredens" folge. Aber auch der Oppositionspartei SPÖ konnte der blaue Politiker wenig Positives abgewinnen. Die beiden Großparteien würden sich nämlich "wie ein Ei dem anderen gleichen", und hätten die gleichen "gemeingefährlichen Ideen". Angebliche Gerüchte, wonach die FPÖ ein allfälliges Kabinett Schüssel III unterstützen würde, sind für Kickl ein "denkunmögliches Szenario". Vielmehr müsse mit dem "schwarz-orangen Gruselkabinett" Schluss gemacht werden.

"Peilrichtung": Opposition

Für die Zeit nach der Wahl sei die "klare Peilrichtung" die Opposition. Und einmal mehr stellten die Generalsekretäre die Forderung nach einem Fairnessabkommen auf, sowohl was den Umgang der Parteien miteinander betrifft, als auch die Wahlkampfkosten. (APA)