Wien - Die Teuerung ist in Österreich im vergangenen Monat April wieder sprunghaft gestiegen und liegt mit 1,6 Prozent auf dem Niveau von November und Dezember 2005 (jeweils 1,6 Prozent). In den Monaten davor lag die Jahresinflationsrate mit 1,0 Prozent (März) und 1,2 Prozent (Februar, Jänner) deutlich darunter. Gegenüber dem Vormonat März ist das durchschnittliche Preisniveau um 0,4 Prozent gestiegen.

Die für die Euro-Zone ermittelte HVPI-Rate Österreichs ("Harmonisierter Verbraucherpreisindex") stieg im April auf 2,0 Prozent, nach 1,3 (März) und 1,5 Prozent in den beiden Monaten davor.

Die Statistik Austria macht deutliche Preissteigerungen bei den Energie- und Verkehrskosten für den Teuerungssprung verantwortlich. Gleichzeitige Preissenkungen im Bereich Freizeit und Kultur sowie bei der Nachrichtenübermittlung konnten die höheren Kosten für Wohnen, Wasser, Energie und Verkehr nicht wettmachen.

Als "Top-Preistreiber" hat sich einmal mehr der Verkehr erwiesen. Er kam mit Preissteigerungen von vier Prozent für Treibstoffe (Normalbenzin, Superbenzin und Diesel) auf eine durchschnittliche Verteuerung von 1,9 Prozent. Die Preise für Flugtickets schnellten sogar um knapp 18 Prozent nach oben.

Die hohen Rohölpreise haben auch die jährliche Inflationsrate der Eurozone (HVPI) im April auf 2,4 Prozent steigen lassen - gegenüber dem Vormonat März ein Anstieg um 0,2 Prozentpunkte. Die niedrigsten Inflationsraten verzeichneten in der EU-25 Polen (1,2 Prozent), Finnland (1,5 Prozent) sowie Dänemark, die Niederlande und Schweden (je 1,8 Prozent). Die höchsten Inflationsraten wurden in Lettland (6,1 Prozent) sowie der Slowakei und in Estland (je 4,4 Prozent) gemessen. (miba, APA, Reuters, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18.5.2006)