Läuft alles nach Plan soll mit dem Bau des neuen Uni-Parks nächstes Jahr begonnen werden. Die Detailplanung wirft jedoch immer wieder Fragen auf.
Redaktion
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Laut Plänen wird die gesamte Fläche des neuen Universitätsgebäudes ca. 17.000
m² betragen. Das entspricht jedoch in etwa den Nutzflächen der bestehenden
Gebäude. Auch wurde sie so festgelegt, dass praktisch keine
Erweiterungsmöglichkeiten bestehen. Das sieht auch der Vorsitzende der
Österreichischen Hochschülerschaft Salzburg, Christoph Eder, als
Hauptkritikpunkt: "Es ist schon jetzt absehbar, dass es eng werden wird, vor
allem wenn man davon ausgeht, dass es 2010 wieder so viele Studierende geben
wird wie jetzt." Die bisher zum Teil gängige Praxis in der Universität, dass
Hörsäle, Seminarräume und Büros einem Fachbereich "gehören" wird dann nicht
mehr durchsetzbar sein, die Fachbereiche werden die Nutzung der
Räumlichkeiten mit gutem Raumzuteilungs-Management regeln und viele
Kompromisse eingehen müssen.
Raumnot trotz Neubau
Nicht nur Lehrende und Studierende, auch die neun
Studienrichtungsvertretungen, die ebenso in das neue Gebäude einziehen sollen,
werden vom Platzmangel betroffen sein, da ihnen nur ein gemeinsames Büro von
maximal 116 m² zur Verfügung zur Verfügung stehen wird. Ob es in diesen
Verhältnissen möglich sein wird, Studenten- oder Erstsemestrigen-Beratungen
durchzuführen, bleibt fraglich. Durch die begrenze Fläche konnte kein Raum für
eine notwendige Kinderbetreuungsstätte vorgesehen werden, ebenso werden die
(bisher) 110 geplanten Parkplätze in der Tiefgarage des Uni-Parks nicht
ausreichen.
Gutes Zeichen für den Universitätstandort Salzburg
Als Gründe für diese Raumplanungen wird einerseits die Kostenfrage angeführt,
andererseits muss man sich an strenge Bestimmungen halten, welche das Bauen
in der Stadt Salzburg generell erschweren. Dazu zählen unter anderem der Erhalt
der Grünflächen und die Wahrung des Stadtbildens. Dennoch, so Christoph Eder,
sei der Bau ein gutes Zeichen für die Universität: "Der Beschluss des Projektes ist
grundsätzlich sehr positiv, da er den Universitätsstandort Salzburg absichert."
Zudem sei es von Vorteil, dass der Neubau zumindest einige Fachbereiche, die
bis jetzt über die Stadt verteilt sind, an einem Standort zusammenführt.
In das geplante Gebäude sollen im Sommersemester 2010 Studenten von
insgesamt neun Studienrichtungen einziehen. Es wird zwischen Erzabt-Klotz-
Straße und Josef-Preis-Alle im Nonntal errichtet und in erster Linie als Ersatz für
die Plattenbauten in der Akademiestraße dienen, die bei ihrer Errichtung vor mehr
als 30 Jahren eigentlich nur als Provisorium gedacht waren.
Vorgeschichte
Bereits vor 20 Jahren wurden Forderungen nach einem Neubau laut, jedoch waren
andere Vorhaben, wie die Errichtung der Gebäude für die Naturwissenschaftliche
und die Juridische Fakultät dringender. Im Jahr 2000 genehmigte das
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur erstmals ein Projekt
unter dem Titel "Uni-Park Nonntal" - damals mit einer geplanten Nutzfläche von
ca. 22.000 m². Noch im gleichen Jahr wurde diese Planung jedoch widerrufen,
man nahm den derzeitigen Ist-Stand als Grundlage für einen neues Raum- und
Funktionsprogramm und reduzierte somit die Gebäudefläche. Dieses Konzept
wurde schließlich 2004 abgesegnet und in einem EU-weiten, offenen Wettbewerb
ausgeschrieben, den die Architekten "Storch Ehlers Partner Architekten GbR"
aus Hannover im Herbst 2005 gewann. Wie das Büro für Public Relation der
Universität bestätigte, rechnet man mit Baukosten von etwa 30 Millionen Euro,
wobei die Bundesimmobiliengesellschaft den Großteil davon tragen wird. (sel)
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