Veli Kavlak legte mit seinem Doppelpack eine mehr als gelungene Talentprobe hin.

Wien - Vorjahresmeister Rapid Wien hat sich mit einem Torfestival von einer verkorksten Bundesliga-Saison verabschiedet. Die Hütteldorfer bezwangen eine stark ersatzgeschwächte SV Ried im Hanappi-Stadion am Samstag mit 6:0 (4:0) und versöhnten damit ihre Fans, die während des Spiels noch mit einem Transparent gegen Klubführung, Trainer und Mannschaft protestiert hatten. Ried beendete die Saison vor Rapid als Vierter und spielt in der kommenden Saison im Fußball-UI-Cup.

Doppelpack von Kavlak

Die Wiener hatten die Rapid-Viertelstunde in die erste Hälfte verlegt. Veli Kavlak eröffnete per Weitschuss den Torreigen nach 25 Minuten mit seinem ersten Saisontor, und legte sein zweites zehn Minuten später nach. Nach einem Rieder Abwehrfehler verwertete der erst 17-Jährige den Stanglpass von Marek Kincl zum 2:0.

Das dritte Tor machten sich die Innviertler, die auf ihren Topscorer Sanel Kuljic sowie Flankenspieler Seo verzichten mussten, selbst. Markus Berger traf nach Akagündüz-Flanke per Kopf ins eigene Tor (41.). Zwei Minuten später erhöhte Akagündüz auf 4:0, überhob nach einem weiten Pass von Martin Hiden Ersatz-Keeper Andreas Michl, der Stammgoalie Hans-Peter Berger ersetzte.

Blamable Wikinger

Schon zuvor hatte im mit 12.600 Zuschauer gut gefüllten Hanappi-Stadion nur die Gastgeber gespielt. Ried, das bei einem Auswärtssieg und einer gleichzeitigen Niederlage von Pasching noch auf Rang drei vorgestoßen wäre, bot eine blamable Leistung. Nur einmal tauchten die Gäste gefährlich vor dem Tor der Wiener auf (23.), ein Schuss von Herwig Drechsel strich aber über die Latte.

Rapid hatte dagegen Chancen im Minutentakt und verpasste durch Akagündüz (8.) und einen Latten-Freistoß von Martin Hiden (12.) eine frühere Führung. Nach dem Seitenwechsel versuchten die Rieder durch verstärkte Defensive eine weit höhere Niederlage abzuwenden, was aber nicht gelang. Denn Marek Kincl traf aus 20 Metern zum 5:0 (67.), der eingewechselte Andreas Dober machte dann das halbe Dutzend voll (90.). Heinz Hochhauser war damit kein schöner Abschied vergönnt.

Ihre Anhängerschaft hatten die Rapid-Spieler jedenfalls einigermaßen versöhnt. Diese hatten nach der Führung via Transparent einen "Präsidenten, der investiert, einen Trainer, der motiviert und eine Mannschaft, die ihre Gegner demoliert" gefordert. (APA)

  • SK Rapid Wien - SV Josko Ried 6:0 (4:0)
    Gerhard-Hanappi-Stadion, 12.600, SR Steiner.

    Tor: 1:0 (25.) Kavlak, 2:0 (35.) Kavlak, 3:0 (41.) M. Berger (Eigentor), 4:0 (43.) Akagündüz, 5:0 (67.) Kincl, 6:0 (90.) Dober

    Rapid: Payer - Garics (82./Dober), Valachovic, Martin Hiden, Katzer (84./Adamski) - Kavlak, St. Kulovits, Bejbl (79./Korsos), Bazina - Akagündüz, Kincl

    Ried: Michl - Lima, Glasner, M. Berger, A. Schicker - Brenner (82./Sulimani), Berchthold, Drechsel, Michalik (46./Rasinger), Angerschmid - Kastner (82./Brunmayr)

    Gelbe Karten: Akagündüz, Dober bzw. Michalik, M. Berger