Kosovo
Russland kritisiert das Kriegsverbrechertribunal
Moskau sieht einen weiteren Beweis für die politische Voreingenommenheit des Haager Tribunals
Moskau - Russland hat die Entscheidung des UNO-Kriegsverbrechertribunal scharf kritisiert, keine Ermittlungen zu Angriffen der
NATO im Kosovo-Krieg einzuleiten. In einer Erklärung des russischen Außenministeriums hieß es, die
Entscheidung sei ein weiterer Beweis für die politische Voreingenommenheit des Haager Tribunals. Dieses habe den Hauptschuldigen der
jugoslawischen Tragödie schon bestimmt und verschließe nicht zum ersten Mal die Augen vor internationalen Menschenrechtsverletzungen,
die von anderen Teilnehmern des Konflikts begangen wurden.
Am Freitag hatte die Chefanklägerin des Haager Tribunals, Carla del Ponte, eine Untersuchung zu Vorwürfen ausgeschlossen, dass sich die
NATO im Kosovo-Krieg unterschiedlicher Kriegsverbrechen schuldig gemacht habe. Dies hatten Jugoslawien und Russland mehrfach
gefordert und bei der UN-Behörde zahlreiche Belege vorgebracht, die dies stützen sollten. Del Ponte sagte am Freitag vor dem Sicherheitsrat
der Vereinten Nationen in New York, sie sei überzeugt, dass die NATO nicht absichtlich auf Zivilisten gezielt habe und dass es keine
ungesetzlichen Angriffe der Allianz gegeben habe.
(APA)