Wachauer Weinbauern setzen weiter auf naturbelassene Produktion. Nein zum "Manipulieren und Fälschen"
Redaktion
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Krems - Die Wachauer Weinbauern setzen weiter auf naturbelassene Produktion. In Unterloiben (Bezirk Krems) informierte am Donnerstagabend die "Vinea Wachau", die vor rund 20 Jahren
gegründete Vereinigung von 200 Wachauer Weingärtnern, über die
Proklamation des "Codex Wachau" bzw. die "Charta des reinen Weines".
Dieser Codex besteht aus sechs Säulen und richtet sich gegen ein
Abkommen, mit dem die Europäische Union gewisse Produktionsmethoden
in der Weinwirtschaft in den USA akzeptiert und auch in Europa
zulässt.
Mit diesem Codex wollen die Wachauer Winzer festhalten, dass sie
von ihrem bisherigen Weg der Natur belassenen Weinproduktion vor
allem in den Kategorien Steinfeder, Federspiel und Smaragd nicht
abweichen, sondern sich noch stärker als bisher einer selbst
auferlegten, strengen "Naturverpflichtung" unterwerfen, berichtete
der NÖ Landespressedienst. "Der 'Codex Wachau' ist ein namhafter
Versuch, auf einen falschen Trend aufmerksam zu machen", meinte
Landeshauptmann Erwin Pröll (V), der sich anlässlich der Vorstellung
dieser Charta in der Wachau eingefunden hatte.
"Klares Nein" zu austauschbarem Massenwein
Die Winzer würden hier eine Grenze setzen, damit es nicht "vom
Verfeinern zum Manipulieren und Verfälschen" komme. Laut Pröll nehmen
die Wachauer Weinbauern eine Vorreiterrolle ein, die jedoch nicht auf
Region beschränkt bleiben solle. Der "Codex Wachau" sei außerdem ein
"klares Nein zu austauschbarem Massenwein und ein klares Ja zur je
nach Region individuellen Kunst des Kelterns."
Der Codex richtet sich gegen gewisse Weinbereitungspraktiken, die
in die USA zum Einsatz kommen, in Europa aber bisher verboten oder
verpönt waren. Beispiele dafür sind die Beigabe von Holzchips in den
Weintank, die Beimischung von Tanninpulver oder Enzymen oder der
Einsatz der einer so genannten "Schleuderkegelkolonne", die es
ermöglicht, den gekelterten Wein in zahlreiche Einzelteile zu
zerlegen und - dem aktuellen Geschmack der Weinkonsumenten
entsprechend - wieder neu zusammenzusetzen. (APA)
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