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Sevilla und Pott...

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...Boro und Trauer.

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Traf zwei Mal: Sevillas Italiener Enzo Maresca.

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Eindhoven - Der FC Sevilla hat sich mit einem 4:0 (1:0)- Finalsieg gegen Middlesbrough am Mittwochabend erstmals in der Vereinsgeschichte den UEFA-Cup-Titel gewonnen. Im ausverkauften Philips- Stadion in Eindhoven schossen der Brasilianer Luis Fabiano mit einem sehenswerten Kopfball (27.), der Italiener Enzo Maresca, der zweimal (78., 84.) erfolgreich war, und Frederic Kanoute (89.) die Tore der Spanier. Sevilla ist nach Real Madrid und dem FC Valencia der dritte spanische Klub, der sich in die Siegerliste des seit 1971/72 ausgespielten Bewerbes eintragen darf.

Für die Briten, bei denen der derzeit verletzte Emanuel Pogatetz engagiert ist, endete der Traum vom ersten internationalen Titel in der 130-jährigen Vereinsgeschichte schließlich in einem Debakel. Dieses war von den Andalusiern durch eine brasilianische Co-Produktion eingleitet worden. Luis Fabiano verwertete in der 27. Minute eine weite Flanke seines Landsmannes Alves mit einen sehenswerten Kopfball via Innenstange zur 1:0-Führung. Ein sehr englisches Goal, bei dem die Boro-Verteidiger gar nicht gut aussahen.

Der Torschütze war von seinem Trainer Juande Ramos erst kurz vor dem Finale für Standardstürmer Frederic Kanoute aufgeboten worden. Für die Entscheidung sorgte der Italiener Maresca, der im Konter auf 2:0 stellte, die weiteren Tore gegen die nun im Zerfall begriffene Middlesbrough-Elf waren nur noch Draufgabe.

Spanier technisch überlegen

Von Anpfiff an waren die beiden Finaldebütanten ein hohes Tempo gegangen, wobei die technisch stärkere Mannschaft aus Spanien von Beginn weg den gefährlicheren Eindruck machte. Ein erster Warnschuss des Brasilianers Alves ging in der dritten Minute am Tor vorbei, Boro-Innenverteidiger Chris Riggott klärte in den 8. und 9. Minute zweimal vor den einschussbereiten Sevilla-Stürmern Fabiano und Javier Saviola in extremis zur Ecke. Die einzige Ausbeute der Engländer war ein Rochemback-Freistoß, den Sevilla-Tormann Andres Palop per Faustabwehr bändigte (6.).

Nach dem 1:0 durch Fabiano kontrollierte Sevilla bis zur Pause das Spiel, Middlesbrough hatte in der gesamten ersten Spielhälfte nicht annähernd jenen Druck entwickelt, den man aus den Heimspielen der Engländer kannte.

Coach Steve McClaren reagierte zur Pause und brachte mit dem italienischen Stürmer Massimiliano Maccarone, der sowohl im Viertelfinale gegen Basel als auch im Halbfinale gegen Steaua Bukarest die Entscheidungstreffer geschossen hatte, eine dritte Spitze. Mit seinem "Glücksbringer" auf dem Feld fand der 14. der englischen Premier League nach 51 Minuten die größte Chance auf den Ausgleich vor: Der australische Teamstürmer Mark Viduka schoss nach einer Kopfball-Vorlage von Riggott aus sieben Metern aber den souveränen Sevilla-Schlussmann Palop an.

Entscheidung im Konter

Zurückgedrängt führten die Spanier dann eiskalt für die Entscheidung herbei: Maresca, ohnehin torgefährlichster Akteur in Reihen des FC Sevilla, war zunächst nach einem gefährlichen schnellen Gegenstoß zur Stelle, als Schwarzer, der nach seinem Jochbeinbruch von vor drei Wochen mit einer Maske spielte, einen Kanoute-Schuss nicht festhielt. Damit war der Widerstand der Engländer gebrochen, Maresca und Joker Kanoute besorgten den Endstand. (APA/red)

UEFA-Cup-Finale in Eindhoven:
  • FC Middlesbrough - FC Sevilla 0:4 (0:1). PSV-Stadion, 31.300 Zuschauer (ausverkauft), SR Herbert Fandel (GER)

    Tore: 0:1 (27.) Fabiano
    0:2 (78.) Maresca
    0:3 (84.) Maresca
    0:4 (89.) Kanoute

    Middlesbrough: Schwarzer - Parnaby, Riggott, Southgate, Queudrue (70. Yakubu) - Morrison (46. Maccarone), Rochemback, Boateng, Downing - Viduka (86. Cattermole), Hasselbaink

    Sevilla: Palop - Alves, Navarro, Escude, David - Navas, Marti, Maresca, Adriano (86. Puerta) - Fabiano (72. Renato), Saviola (46. Kanoute)

    Gelbe Karte: Rochemback bzw. Alves, Escude, Maresca