Budapest - Die von Ungarn für 2010 angepeilte Euro-Einführung ist nach Ansicht von Wirtschaftsforschern nur bei strikter Haushaltsdisziplin möglich. Um die EU-Regeln rechtzeitig zu erfüllen, müsste die links-liberale Regierung von Ministerpräsident Ferenc Gyurcsany schon in diesem Jahr das Budgetdefizit im Volumen von 1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) senken, erklärte der Präsident des ungarischen Wirtschaftsforschungsinstituts GKI, Andras Vertes, am Mittwoch in Budapest.

Mit einem Haushaltsdefizit von 6,1 Prozent des BIP 2005 gilt Ungarn, das 2004 der EU beitrat, innerhalb der Union als Budgetsünder. Strafmaßnahmen kann Brüssel nicht ergreifen, weil Ungarn nicht Mitglied der Euro-Zone ist. Ohne die angemahnten Korrekturen werden das Defizit auch 2006 mit 5,7 Prozent in ähnlicher Größenordnung liegen.

Das zu Beginn des Jahres von Ungarn vorgelegte Konvergenzprogramm, auf dessen Grundlage die Budgetziele für die Euro-Führung doch noch rechtzeitig erreicht werden sollen, war von der EU-Kommission als unglaubwürdig zurückgewiesen worden. Budapest hat bis September Zeit, eine neue Fassung des Konvergenzprogramms vorzulegen. (APA/dpa)