Lichtblicke im Fernsehprogramm sind rar,

umso mehr gehören sie gepriesen: Vom letzten Tatort etwa könnte sich CTU-Agent Jack Bauer ein Scheibchen abschneiden: Wie in der düsteren, sich selbst freilich viel zu ernst nehmenden Actionserie 24 ermittelten die bayerischen Kommissare Batic und Leitmayr Sonntagabend in Echtzeit.

Foto: ORF/Julia von Vietinghoff

Mehr noch:

Eine Fernsehminute dauerte nicht nur wie bei Jack Bauer tatsächlich eine Minute. Sogar die Tageszeit stimmte (auf ARD, nicht im ORF, der den Tatort ja später zeigt) überein. Der Zuschauer wurde ohne Zeitversetzung Augenzeuge des Geschehens: Spannend!

Foto: ORF/Julia von Vietinghoff

Die Geschichte um einen

Sterbehilfe leistenden Krankenpfleger, der Leitmayr eine Schmerzspritze versetzte und mit ihm im Aufzug stecken blieb, behandelte das Thema Sterbehilfe mit philosophischer Argumentationskraft. Feinabstimmung in der Ästhetik, ein herzerwärmender Schluss, der sich nicht anmaßte, alle Fragen beantworten zu wollen: Das war einwandfreie Krimi-Unterhaltung, zehn Punkte.

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Mindestens dieselbe Note

erhält die Science-Fiction-Serie 4400, Montag, 20.15 Uhr auf Pro Sieben. 4400 Menschen kehren via Ufo auf Mutter Erde zurück. Sie wurden von Aliens entführt, manche von ihnen galten über Jahrzehnte als vermisst. Unheimlich und abwechslungsreich zugleich werden in der Folge die Heimkehrerschicksale geschildert, gleich Soldaten, die sich in der veränderten Zivilisation nicht mehr zurechtfinden. In den USA kam die Geschichte an: Dort entsteht bereits die dritte Staffel. (prie/DER STANDARD; Printausgabe, 9.5.2006)

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